Rundwege seit November leergefegt

Wildparkleiter Dieter Kircher: "Wir geben nicht auf und hoffen das Beste"

Otterdame Ottilie beim auskundschaften.
Fotos: Carina Jirsch

18.01.2021 / GERSFELD (RHÖN) - Ein beliebtes Ausflugsziel in der Region, doch von tierbegeisterten Besuchern ist hier weit und breit nichts zu sehen. Seit dem 2. November sind die Wege im Wildpark Gersfeld wie leergefegt. Aufgrund des Lockdowns wurde die Freizeitattraktion geschlossen. Leiter Dieter Kircher berichtet im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS über die aktuelle Lage: "Wir sind dankbar durch Corona so viele Leute hier gehabt zu haben. Das hilft uns auch aktuell noch, die Schließung etwas besser zu verkraften - dennoch ist es schwer."



Die Versorgung der Tiere werde durch Geld- und Futterspenden ermöglicht. Letztere erhalte man auch von den Supermärkten aus der Umgebung. "Wir freuen uns immer über übrig gebliebene Lebensmittel. Brötchen zum Beispiel sind hoch im Kurs bei unseren Wildschweinen", so der Leiter freudig. Er und seine drei Mitarbeiter haben auch weiterhin alle Hände voll zu tun. Schließlich müssen die rund 150 tierischen Bewohner auch trotz Lockdown versorgt werden. "Unsere Tiere sind natürlich an die Besucher gewöhnt und freuen sich sicher, wenn diese hoffentlich bald wieder kommen dürfen."

Blickt Dieter Kircher auf das vergangene Jahr zurück so freut er sich besonders, dass die Menschen ihre Heimat neu entdeckt haben: "Dadurch, dass Corona war und die Leute erstmal wieder gemerkt haben, dass es hier in der Region auch sehr schön kann, hatten wir einen unglaublichen Zuspruch. Wir hoffen, dass diese Unterstützung auch in Zukunft erhalten bleibt." Die Besucher hätten besonders im letzten Sommer die Rhön und Umgebung viel mehr schätzen gelernt und vieles neu entdeckt. "Wir hatten Leute hier, die nicht weit entfernt wohnen und ganz schockiert waren, dass es uns hier gibt - man muss eben nicht immer in die Ferne." 

Darf der Tierpark schon früher öffnen? 

"Wir werden nicht aufgeben, irgendwann wird auch Corona vorbei sein - bis dahin bleiben wir stark und hoffen das Beste. Ich habe beantragt, früher öffnen zu können, da es sehr weitläufig hier ist und wir gut kontrollieren können, wie viele Menschen wir hereinlassen. Bleibt abzuwarten, ob wir das auch dürfen", so Dieter Kircher. Eins sei aber definitiv klar, sobald der Park wieder öffnen dürfe empfange man die Besucher mit offenen Armen. "Wir freuen uns auf jeden der kommt, auch unsere Tiere - die freuen sich besonders auf die Sonderrationen Futter", lacht der Wildtierhüter. Wer es nicht mehr erwarten kann und die flauschigen Freunde des Wildparks vermisst bekommt in der Bilderserie unserer Fotografin Carina Jirsch immerhin einen kleinen Einblick in die heimischen vier Wände, bevor man hoffentlich bald wieder selbst über die schönen Waldwege, vorbei an den vielen Gehegen, durch den Tierpark spazieren kann. (Michelle Kedmenec) +++ 

X