Osthessens älteste Begräbnisstätte!
Buchautor Dr. Heinrich Nuhn - Literarischer Besuch auf dem jüdischen Friedhof
Fotos: Gudrun Schmidl
10.01.2021 / ROTENBURG/F. -
Die Sandstein-Stelen der Verstorbenen Esther Werthan geb. Tannenwald und Gitel Werthan geb. Levi sind zwei der 44 Grabstelen auf dem älteren Friedhofsteil des auf dem Rotenburger Hausberg gelegenen jüdischen Friedhofs, dem inzwischen eine aufwendig gearbeitete Lektüre gewidmet ist. Buchautor Dr. Heinrich Nuhn lädt ein zu zwei gedanklichen Rundgängen über die älteste erhaltene Begräbnisstätte in der gesamten osthessischen Region mit weiteren 90 Grabstelen auf dem neueren Teil des jüdischen Friedhofs.
Rotenburgs "Guter Ort" – Der jüdische Friedhof am Hausberg" ist das interessante und kenntnisreich verfasste Werk getitelt. "Was ist ein "Guter Ort"? Gisela Strohriegl, Dekanin des Kirchenkreises Hersfeld-Rotenburg, schreibt dazu in ihrem würdigenden Begleitwort: "Diese besondere, seit 1682 bestehende Begräbnisstätte gibt Zeugnis eines reichen jüdischen Lebens in Rotenburg und der ganzen Region. Der ursprünglich "unwirtliche und ungünstig gelegene Streifen Land" wurde für die Gemeinde zu einem "Guten Ort", hebräisch Makom tov, wo die Toten ruhen, bis zum Tag der Auferstehung".
In dem Buch ist jeder Grabstein einzeln mit einem Foto abgebildet, daneben findet sich die deutsche Übersetzung der hebräischen Inschrift. Dazu gibt es eine kunsthistorische Beschreibung der Steine. Der 82-jährige Autor verweist bei einem Rundgang über den verschneiten jüdischen Friedhof, der an diesem Tag "einen ganz besonderen Reiz" ausstrahlt, auch auf die Grabstätte von Baruch Flörsheim. Die 1,62 Meter hohe Grabstele aus hochwertigem Sandstein ist das größte und am besten erhaltene Grabmal auf dem älteren Friedhofsteil.
Herausgeber: Förderkreis Jüdisches Museum Rotenburg sowie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusamenarbeit Hersfeld-Rotenburg. Verlag: AG Spurensuche, erhältlich in örtlichen Buchhandlungen für 12,80 Euro oder unter Telefon 06623/24 82. (Gudrun Schmidl) +++