Traditionsname in der Barockstadt

50 Jahre Autohaus Kircher-Ludwig: Vom Moped bis zum Achtzylinder

Geschäftsführer Ralph Kircher
Foto: Marius Auth

09.01.2021 / FULDA - Das Autohaus Kircher-Ludwig in der Dr.-Raabe-Straße 3 in Fulda feiert in diesen Tagen sein 50-jähriges Jubiläum. 1971 wurde im damals noch weitgehend unbelegten Gewerbegebiet eröffnet - da hatte der Name "Kircher-Ludwig" allerdings schon beinahe 70 Jahre Bestand in der Barockstadt.


In der Mittelstraße verkaufte Robert Kircher Fahrräder, Mopeds wie die NSU Quickly, Kinderwagen und später auch Stereoanlagen: "Es war ein richtiges Kaufhaus, das 1984 leider geschlossen werden musste, als die großen Märkte nach Fulda kamen. 1970 hat mein Großvater hier im Gewerbegebiet, wo sich erst drei Unternehmen angesiedelt hatten, gebaut - das Autohaus war eine Idee meines Großvaters, eine Ausgliederung von 'Kircher-Ludwig' quasi. Die Stadt Fulda hat damals unter Leitung des neuen Oberbürgermeisters Hamberger Flächen geschaffen, wo sich Fuldaer Unternehmen ansiedeln konnten. Die Leitung hat 1971, als hier feierlich eröffnet wurde, mein Vater Wolfgang übernommen", erklärt Ralph Kircher, der seit der Jahrtausendwende die Geschäfte im Autohaus führt.

Auf insgesamt 6.000 Quadratmetern Fläche, davon 3.000 umbaut mit Verkaufs-, Büro- und Werkstatträumlichkeiten, wird heute die komplette Modellpalette von Volkswagen verkauft, als Nutzfahrzeug-Servicepartner von Audi und VW werden Gewährleistungsarbeiten, Inspektionen und sonstige Dienstleistungen auch für Fabrikate anderer Hersteller geboten. "Anfangs haben wir exklusiv Fahrzeuge der Audi NSU Auto Union verkauft, die Marke Volkswagen kam erst in den späten 1970er-Jahren dazu. Viele Mitarbeiter aus Anfangszeiten sind uns treu geblieben: Einer ist vor Kurzem erst nach 47 Jahren Betriebszugehörigkeit in Rente gegangen.

Inzwischen beschäftigen wir 40 Mitarbeiter in Werkstatt, Service und Verkauf und haben KfZ-Mechatroniker- und Teiledienstazubis. Diese Mitarbeiter sind unser Kapital, ihnen verdanken wir unseren Erfolg." Das Onlineangebot hat das Geschäft des Autohauses belebt, betont Kircher: "Auf Portalen wie mobile.de zählt nur der Preis. Wenn ich in Fulda ein Auto günstig anbiete, kommen Interessenten aus ganz Deutschland. Unser Ebay-Teileshop rund ums Autozubehör läuft ebenso gut. Dafür ist der Standort irrelevant." Der allerdings ist auch auf der Karte von E-Mobilisten fest eingespeichert: Eine 50 kW-Ladesäule mit Kartenzahlung soll nicht nur Service bieten, sondern den schon längst eingeläuteten mobilen Paradigmenwechsel befördern. (mau) +++

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