Familie Bleuel rettet zwei Waschbärleben
Mit Ruhe und Gemütlichkeit: das Panzerknacker-Duo Rosi und Eddi
Fotos: Henrik Schmitt
10.01.2021 / HÜNFELD -
Der Waschbär wirkte hilflos und geschwächt. "Er war total unterernährt und dehydriert", erklärt der Ziehvater gegenüber O|N. "Normal ergreifen die Tiere sofort die Flucht, aber Eddi kam auf mich zu." Ein Tierarzt bestätigte wenig später seine schlechte Verfassung. "Anfangs hat er ziemlich gebissen. Mit Handschuhen habe ich ihn anschließend in einem extra Käfig untergebracht." Dann folgte die Zeit der Regenerierung: Die nächsten zwei Wochen habe er nur gefressen und geschlafen - und Kräfte gesammelt. "Wo er hergekommen ist und was passiert ist, weiß keiner."
Rosi und Eddi: "Ein Herz und eine Seele"
Der neue Mitbewohner ist ungefähr im gleichen Alter wie Rosi. Und auch die Waschbärdame hat sich seit unserem letzten Besuch positiv entwickelt. "Als ich sie gefunden habe, hat sie gerade einmal 400 Gramm gewogen, inzwischen sind es 8,5 Kilogramm. Eddi wiegt 7,5 Kilogramm." Das Zusammenleben der zwei Artgenossen funktioniere ohne Probleme. "Waschbären sollten nicht alleine gehalten werden, dadurch ist Rosi jetzt nicht mehr so sehr an mich gebunden." Das Gehege soll in Zukunft noch erweitert werden. Sich von den Kleinbären zu trennen, kann sich der 46-Jährige nicht mehr vorstellen.Beide sind geimpft und kastriert. "Die Waschbären vertragen sich gut. Anfangs haben sie sich ein bisschen gekabbelt - das hat sich dann gelegt", so der Tierhalter. Dieses Verhalten lasse sich auf die Art des Aufwachsens zurückführen. "Rosi wurde quasi als Menschenkind aufgezogen, Eddi ist dagegen ein wildes Tier." Doch das Männchen hat sich an die Gegebenheiten angepasst und benutzt jetzt auch brav das Katzenklo. "Es ist erstaunlich wie ein Wildtier so zahm und stubenrein werden kann", staunt Josef Bleuel.
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