Noch zu wenig Impfstoff vorhanden!

Impf-Verlosung im Altersheim? Kritik von Stroppe - Sorge um Mutter (88)

Die Impfungen haben deutschlandweit begonnen.
Foto: picture alliance /dpa /Oliver Dietze

03.01.2021 / FRANKFURT AM MAIN - Die Impfung gegen Covid-19 spaltet die Meinungen. Pro und Contra werden abgewogen. Wie die BILD berichtet, teilte Lutz Stroppe, ehemaliger Staatssekretär von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), seinen Unmut in einer persönlichen Angelegenheit auf Twitter mit: Da momentan noch nicht genügend Impfstoff-Dosen des Herstellers Biontech vorhanden seien, werden in einem Frankfurter Altenheim seiner 88-jährigen Mutter die Dosen ausgelost. 


An Silvester postete der 64-Jährige folgenden Beitrag: "Meine 88-jährige Mutter lebt in einer Senioreneinrichtung in Frankfurt. Das #Impfen gegen #COVID19 begann diese Woche. Die #Impfdosen reichen aber nicht, jetzt wird unter den Bewohnern verlost, wer zuerst geimpft wird. Meine Gefühle zu schildern, verbietet die Etikette." 

Reaktionen auf den Tweet

Die Nutzer reagierten unterschiedlich - einige kritisierten die Impfstrategie. Nicole Leopold schilderte ihre Eindrücke: "Mein Vater wohnt in einer Seniorenresidenz in Heidelberg und da werden nur die Pflegebedürftigsten geimpft. Der Rest der Bewohner, der sich auch in den Gemeinschaftsräumen aufhält und dort auch isst, muss sehen wie er an eine Impfung kommt." Das sei vorher anders kommuniziert worden. Stroppe antwortete darauf mit "unglaublich!". 

Erwin Rüddel (CDU, 65), Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit des Bundestages, schrieb: "... und in anderen Einrichtungen wird er von Impfteams willkürlich an nicht priorisierte Personen vergeben. Länder müssen ihrer Verantwortung gerecht werden."

Andere hingegen riefen dazu auf, mehr Geduld und Gelassenheit zu zeigen. Ein User meinte: "Ich finde es schäbig, daraus eine große Story zu machen. Es muss jedem von Anfang an klar gewesen sein, dass der Impfstoff eine begrenzte Ressource ist, natürlich kommt es dann zur Situation, dass die einen geimpft sind, die anderen nicht."

Stroppe äußerte sich auf Nachfrage der BILD nicht zu dem Thema. Zudem werde der Name der Frankfurter Senioreneinrichtung nicht veröffentlicht. (mkr) +++

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