"Austausch vor Ort unter Kollegen fehlt"

Corona hin oder her: Bergretter auf der Wasserkuppe "jederzeit einsatzbereit"

Die Bergwacht Wasserkuppe im Einsatz: Bereitschaftsleiter Philipp Müller mit Kollegin Madita Böhm.
Fotos: Henrik Schmitt

31.12.2020 / GERSFELD (RHÖN) - Auf Hessens höchstem Berg mit 950 Metern befindet sich die Bergwacht Wasserkuppe. Kurz vor Jahresende - mitten in den Winterferien - hat es geschneit. 15 bis 20 Zentimeter Neuschnee fielen bisher vom Himmel und die weiße Schneedecke ist bei Temperaturen von -1 Grad liegengeblieben. Die Skibetriebe stehen still, doch der Einsatz der Bergretter ist weiterhin gefragt. "Trotz Corona sind wir das ganze Jahr einsatzbereit", erklärt Bereitschaftsleiter Philipp Müller im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. 


Veränderte Besetzung - Rufbereitschaft

Aktuell ist das Team vor Ort nicht wie gewohnt besetzt: Um auch das Personal zu schützen und sich nicht durch unnötigen Kontakt untereinander zu gefährden, musste das System umgestellt werden. "Wir befinden uns in Rufbereitschaft, unsere Einsatzkräfte werden eingeteilt." Die Patientenversorgung werde jedoch nach wie vor gewährleistet.

"Nicht mehr Einsätze als im letzten Jahr"

Unabhängig von der Jahreszeit sind die Helfer in Not im Biosphärenreservat immer zur Stelle. "Meistens kommen wir bei kleinen Wander- oder Rodelunfällen, aber auch bei Gleitschirmfliegerunfällen oder verletzten Personen durch Schneefall zum Einsatz", so Müller. Momentan beobachten die Bergretter vor allem regen Publikumsverkehr auf den Wanderwegen. "Mehr Einsätze im Vergleich zum letzten Jahr können wir bisher jedoch nicht feststellen. Im Sommer und Herbst hatten wir zwar gut zu tun, aber ein erhöhtes Aufkommen blieb ebenfalls aus."

Kommunikation unter Kollegen vorwiegend digital

Was besonders fehle, seien die gemeinsamen Übungsabende mit Kollegen. Voller Hoffnung blicken Müller und die restlichen Teammitglieder auf 2021. "Wir möchten wieder zur Normalität zurückgelangen. Die ganzen Zusammenkünfte, Übungsszenarien und Einsatzbesprechungen fallen weg." Alles laufe auf digitalem Weg. "Persönlich ist der Austausch untereinander besser, vieles ist einfacher zu verstehen und das Gemeinschaftsgefühl ist verstärkt." (Maria Franco) +++

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