Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Neujahr
Foto: Hendrik Urbin
01.01.2021 / REGION -
Die Liturgie der Kirche beginnt am Neujahrstag ganz bewusst mit einem Segen. In der Lesung hören wir den alttestamentlichen Segen: "Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden." (Num. 4,24-26). Es ist der sogenannte aaronitische Segen. Mose erhält ihn von Gott und gibt ihn an Aaron weiter das Volk zu segnen. Was ist das eigentlich: Segen? Was meint das Wort segnen? Das lateinische Wort für Segnen heißt benedicere, wörtlich: Gutes sagen. Segnen meint also: das Gute sagen, Gutes zusprechen. Wenn wir gesegnet werden, wird uns etwas Gutes zugesprochen, alles Gute. Segen schafft Wachstum, Gedeihen. Segen bewirkt, dass etwas Gutes dabei herauskommt.
Wenn wir Dinge segnen, erbitten wir von Gott, dass uns diese Dinge zum Nutzen sind, dass sie uns Gutes bewirken. Auf den ersten Seiten der Bibel wird berichtet, dass Gott den Abraham segnet mit den Worten: "Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein" (Gen 12,2). Darin wird deutlich, dass ein gesegneter Mensch für andere zum Segen werden kann und soll. Ein gesegneter Mensch ist ein Mensch, der anderen guttut, für andere wohltuend ist. Segen ist etwas, was Gutes bewirkt und anregt. Was wird uns da am ersten Tag des Neuen Jahres gesagt? Es heißt als erstes: "Der Herr segne und behüte dich!" Der Segen Gottes soll uns begleiten auf unserem Lebensweg, auch durch das neue Jahr. Er soll uns beschützen und behüten vor allem, was uns schaden könnte. Weiter heißt es: "Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dich", wenn sich ein Mensch freut, leuchtet sein Gesicht.