Lange ist es her…
Wie war es früher im "Gänsedorf"? Artgerechte Tierhaltung war garantiert
Fotos: Gerhard Manns/privat
22.12.2020 / LUDWIGSAU -
Die Weihnachtsgans ist bei vielen Familien als köstlicher Braten zu den Feiertagen schon zur Tradition geworden. Aber wie war das früher, als es noch keine Gefriertruhe gab? Da wurden die Gänse ein paar Tage vor Weihnachten vom Bauern geschlachtet und konnten dann direkt beim Landwirt gekauft und abgeholt werden. So war es auch im "Gänsedorf" Mecklar, einem Ortsteil der Gemeinde Ludwigsau (Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Da gab es neben den großen Bauernhöfen auch noch viele Kleinbauern und fast alle hatten einige Gänse im Stall. Die Zeit ist aber schon lange vorbei – und auch nach den Hausgänsen auf der Fulda hält man heute vergebens Ausschau, mal abgesehen von den Wildgänsen, Enten oder Schwänen.
Wie es früher war im "Gänsedorf"
Weil Teile des Kernortes unmittelbar oder nahe des Uferbereichs der Fulda liegen, hatten die Gänse der damals noch vielen kleinen und großen Bauernhöfe ideale Bedingungen, um es sich in und an dem fließenden Gewässer tagsüber gutgehen zu lassen. Den Weg vom heimischen Stall dorthin am Morgen und wieder zurück am Abend fand das Federvieh ohne Hilfe. Überall am Fuldaufer und auf dem Wasser war damals das Geschnatter der Gänse zu hören und der Uferbereich mit den angrenzenden Wiesen bot allerlei nahrhaftes Grünzeug, das von den hungrigen Schnäbeln abgefressen wurde.
Alter Sportplatz war Teil der "Gänseweide"