Erste Impfungen bereits ab 27.12.

Grünes Licht für Corona-Impfstoff: EU-Kommission lässt Biontech-Impfstoff zu

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat EU-Zulassung für den Corona-Impfstoff empfohlen
Foto: picture alliance / ROBIN UTRECHT | ROBIN UTRECHT

22.12.2020 / AMSTERDAM - Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat am Montagnachmittag die bedingte Zulassung des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharma-Riesen Pfizer in der EU empfohlen. Das teilte die Behörde in Amsterdam mit. Am Montagabend teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit, dass der Impfstoff die bedingte Marktzulassung erhält.



Der Impfstoff kann somit in der gesamten Europäischen Union eingesetzt werden. Damit kann mit hoher Wahrscheinlichkeit in Deutschland ab dem 27. Dezember beginnen. "Das ist wirklich eine historische wissenschaftliche Leistung", sagte EMA-Direktorin Emer Cooke. 

Massenimpfungen starten

In der Schweiz erhielt das Mittel am vergangenen Samstag eine bedingte Marktzulassung. Außerhalb Europas haben schon die USA und Kanada mit den Massenimpfungen begonnen. Für Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Freitag per Verordnung festgelegt, in welcher Reihenfolge die Bürger:innen Anspruch auf eine Corona-Impfung haben. Als Erstes sind Menschen ab 80 Jahren an der Reihe, sowie Menschen, die in Pflegeheimen leben oder arbeiten. 

Die Entscheidung für den Impfstoff im Ausschuss für Humanarzneimittel sei dabei einstimmig ausgefallen, erklärte Ausschuss-Präsident Harald Enzmann am Montag. Neben den 27 EU-Mitgliedsländer haben auch Island und Schweden zum Impfstoff zugestimmt. Auch Biontech-Gründer Ugur Sahin äußerte sich kurz nach der Bekanntgabe der Behörde. Das Unternehmen sei bereit, sobald die EU-Kommission grünes Licht erteile, so der Mainzer Wissenschaftler.

Vor dem Beginn der Impfung in Deutschland muss allerdings noch das Paul-Ehrlich-Institut die Impfchargen prüfen und freigeben. Den bisherigen Erkenntnissen gab es durch das Verabreichen des Impfstoffes nur milde Nebenwirkungen, die schon nach kurzer Zeit weggehen würden, so die EMA weiter. Weitere offene Fragen müssen in der Zukunft geklärt werden, dies erfordert allerdings weitere Erkenntnisse, so die Behörde abschließend. (nb/kku) +++

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