Erasmus-Studentin berichtet aus Portugal
Der Traum vom Auslandssemester im Krisenjahr 2020 - "Viele Unsicherheiten"
Fotos: privat
20.12.2020 / LISSABON/FRANKFURT/M. -
Im Ausland studieren - eine Vorstellung, die Studenten weltweit reizt. Diesen Schritt wagte auch die in Fulda aufgewachsene Ella K. Im September hieß es Kofferpacken - und für ein Semester im Rahmen des Erasmus-Programms in die portugiesische Metropole Lissabon. 2020 keineswegs eine leichte Entscheidung. "Ich habe lange mit mir gerungen. Wie wird sich die Situation entwickeln? Alles hing aufgrund der Pandemie in der Schwebe", verrät die 27-Jährige gegenüber O|N. Doch die Reise habe sich gelohnt. "Es ist eine großartige Erfahrung - trotz der aktuellen Einschränkungen. Selten bekommt man so viel Input aus unterschiedlichen Kulturen."
Touristenandrang bleibt aus
Weihnachten bei der Familie verbringen
An Weihnachten nach Hause zu fliegen sei ursprünglich nicht geplant gewesen. "Da mich meine Familie und meine Freunde in der Zeit in Lissabon nicht besuchen konnten, habe ich mich kurzfristig umentschieden", so die 27-Jährige. Ein weiterer Grund: Viele Erasmus-Studenten treten momentan die Heimreise an. "Bevor ich hier über die Feiertage ganz alleine bleibe, reise ich lieber auch zurück." Manche würden sogar ihren Auslandsaufenthalt vorzeitig beenden. "In einigen Studienbereichen können die restlichen Prüfungen auch online abgeschlossen werden - bei mir jedenfalls nicht."Rückreise von Lissabon nach Frankfurt am Main
Über 2.000 Kilometer liegen zwischen Lissabon und Frankfurt. Vor der Abreise erhielt Ella eine Mail mit einer digitalen Einreiseanmeldung von der Fluggesellschaft. Kurz darauf ging es dann los. "Am Flughafen in Lissabon gilt überall die Maskenpflicht. Die Temperatur wird nicht gemessen - das war auch schon so bei meiner Ankunft im September. Aktuell wird darauf hingewiesen weniger Handgepäck mitzunehmen, um Gedränge im Flugzeug zu vermeiden. Warteschlangen gibt es kaum." Beim Betreten des Flugzeuges verteilte das Personal Desinfektionstücher für die Reise. Während des Fluges musste die Maske aufgesetzt bleiben. "In der Economy Class gab es jeweils drei Sitzreihen auf jeder Seite - davon konnten alle besetzt werden." In Frankfurt angekommen, herrschte wenig Betrieb. "Es war etwas ungewohnt zu sehen, dass an der Gepäckausgabe keine Menschenseele zu sehen war."https://video.osthessen-tv.de/uploads/2020/12/whatsapp_video_2020_12_19_at_13.21.11.mp4
Quarantäne nach Ankunft in Deutschland
Wer aus einem Risikogebiet anreist, muss sich auf Anordnung der Bundesregierung direkt in Quarantäne begeben. "Ich bleibe nun fünf Tage zu Hause und kann dann einen Test machen." Alternativ könnten Reiserückkehrer zehn Tage in Quarantäne bleiben - ohne Testnachweis. Im Januar kehrt die Erasmus-Studentin dann an die Atlantikküste zurück, um ihre Prüfungen final abzuschließen. (Maria Franco) +++