Ein offenes Ohr rund um die Uhr
Telefonseelsorge zeigt erhöhte Bereitschaft: "Redebedarf steigt in Krisenzeit"
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16.12.2020 / FULDA -
Ein offenes Ohr für alle Probleme und Fragestellungen der Anrufer:innen zeigen Ehrenamtliche der Telefonseelsorge. Besonders in Corona-Zeiten vermerken die Mitarbeiter:innen ein erhöhtes Anruferaufkommen. O|N hat mit der Leiterin, Pfarrerin Dagmar Scheer, aus Fulda gesprochen. Was hat sich geändert und mit welchen Nöten fühlen sich Anrufende konfrontiert? "Menschen, die sowieso schon belastet sind - bei ihnen verstärkt sich der Druck in dieser schwierigen Situation. Ehrenamtliche fangen diese Menschen auf, hören ihre stillen und ungehörten Nöte", stellt die Seelsorgerin fest.
In Corona-Zeiten: Helfer zeigen mehr Einsatz
Pandemie verstärkt Probleme
Aus unterschiedlichen Gründen entsteht bei vielen Menschen der Bedarf, über persönliche Dinge zu sprechen - einfach mal sein Herz auszuschütten. Der Großteil weise in normalen Zeiten vielfältige Anliegen auf. "Der Schwerpunkt liegt aber auf psychischen Erkrankungen." Nun kämen weitere Schwierigkeiten hinzu. "Corona ist wie ein Verstärker für alle Probleme, die die Ehrenamtlichen am Telefon sonst auch hören", konstatiert Scheer. "Es geht von Fragen zur Kinderbetreuung und allgemeine Hilfeanfragen, über Jobverlust, finanzielle Einschränkungen, Zukunftsängste oder Einsamkeit bis hin zu suizidalen Gedanken."Telefonseelsorge als wichtige Stütze
Scheer gibt den Menschen abschließend auf den Weg, allgemein nicht aufzugeben und die Telefonseelsorge zu kontaktieren. "Da wir aktuell mehr Anrufe erhalten, sollte man hartnäckig bleiben und es weiter versuchen, uns zu erreichen." Die Bereitschaft der Ehrenamtlichen zum Zuhören, Hören, Verstehen, Reden und Begleiten ist auch weiterhin - Corona hin oder her - mit voller Motivation gegeben. (Maria Franco) +++Foto: Claudia Pfannemüller
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