Erster Abend mit Ausgangssperre!

Der O|N-Report: So war die Lage in der Nacht zum Sonntag in Fulda

OSTHESSEN|NEWS war am späten Samstagabend mit einem Reporter-Team in der Domstadt unterwegs, um sich ein Bild von der Sperrstunde in Fulda zu machen. Es war sehr ruhig!
Alle Fotos: Martin Engel

13.12.2020 / FULDA - Der Hammer-Lockdown kommt. Die Frage ist nur, wann: Montag, Mittwoch oder Samstag? Darüber entscheiden ab 10:00 Uhr am Sonntagmorgen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs aller 16 Bundesländer per Videoschalte. Ganz Deutschland soll heruntergefahren werden - und alle hoffen diese Mal auf bundesweit einheitliche Regelungen. Besonders hart treffen die geplanten Maßnahmen den Einzelhandel, nämlich voll im Weihnachtsgeschäft. Er soll schließen, im stärksten Monat des Jahres.



Als "dramtisch" wird die aktuelle Lage der Corona-Pandemie bezeichnet: 28.834 Neuinfektionen und 496 Tote meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstag. Es ist also Grund und Zeit zum Handeln!

Mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 200 gilt auch der Landkreis Fulda seit diesem Wochenende als Corona-Hotspot. Deshalb hat Landrat Bernd Woide (CDU) Ausgangssperren - erstmals am Samstagabend - von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens und ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit verhängt. "Die Lage ist sehr ernst", machte er am Freitag auch im Hinblick auf die überlasteten Krankenhäuser der Region und deren Intensivstationen deutlich. Gründe, die eigene Wohnung in Zeiten der Ausgangssperre zu verlassen, sind etwa medizinische Notfälle oder der Weg zur Arbeit.

So reagiert Fulda auf die Ausgangssperre!


OSTHESSEN|NEWS war am späten Samstagabend mit einem Reporter-Team in der Domstadt unterwegs, um sich ein Bild von der Sperrstunde in Fulda zu machen. "Es war extrem ruhig, kaum ein Mensch unterwegs", berichtet unser Fotograf Martin Engel und spricht von einer "außergewöhnlichen Situation, denn solche Ausgangssperren haben wir so noch nie erlebt".

Aufgefallen sind leere Busse, wartende Taxen am Bahnhof und ab und zu ein Auto auf den Hauptverkehrsachsen wie der Petersberger- oder der Leipziger Straße. Selbst an den Tankstellen war alles ruhig. Die Plätze in der Innenstadt waren komplett leergefegt, nur die Weihnachtsbeleuchtung in der Friedrichstraße, am Uniplatz, der Bahnhofstraße, am Buttermarkt und im Bermuda-Dreieck erinnerte an die Adventszeit an jenen Orten, wo sonst - gerade jetzt an den Wochenenden vor Weihnachten - eigentlich kräftig Party gefeiert würde.

Keine Ruhe gab es hingeben bei den Rettungsdiensten und Sicherheitsbehörden: Der Notarzt vom Klinikum Fulda, der DRK-Rettungsdienst und die Streifen der Fuldaer Polizei waren beispielsweise im Einsatz. Ihr Alltagsgeschäft läuft auch in der Corona-Zeit voll weiter. Um die Lage der Nacht kurz zusammenzufassen: Die Menschen im Kreis Fulda scheinen sich, so unser Eindruck, an die Ausgangssperre zu halten. Vernunft und das Einhalten der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) sind die wichtigsten Ratgeber und Begleiter im Kampf gegen Corona. (Christian P. Stadtfeld) +++

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