Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft

Waren die Eltern verantwortlich für das Verschwinden des kleinen Melvins (8)?

Zahlreiche Polizeibeamte halfen bei der Suche nach dem kleinen Jungen mit
Archivfotos: O|N/Nina Bastian

12.12.2020 / FULDA - Nachdem der achtjährige Melvin am frühen Donnerstagabend (03.12.) - rund 24 Stunden nach seinem Verschwinden - an einer Wohnanschrift im Bereich Medebach (NRW) wohlbehalten aufgefunden wurde, ermitteln Staatsanwaltschaft Fulda und Kriminalpolizei nun gegen vier Personen im Alter zwischen 24 und 48 Jahren - darunter auch die nicht sorgeberechtigen Eltern des Vermissten. Sie stehen im Verdacht, an dem Verschwinden des Jungen mitgewirkt und ihn aus der Obhut des Jugendamts entzogen zu haben.



Der in einer Wohngruppe getrennt von den Eltern lebende Melvin hatte sich am Mittwochabend (02.12.), gegen 18:40 Uhr, bei einem Treffen mit seiner Mutter in den Räumlichkeiten einer Jugendhilfeeinrichtung in der Weserstraße in Richtung Toilette begeben und war seither verschwunden.

Die Polizei leitete noch am Abend umfangreiche Such- und Ermittlungsmaßnahmen nach dem Jungen ein, die am Folgetag fortgeführt und weiter intensiviert wurden. Hierbei waren neben der Polizei, auch die Feuerwehr Fulda, die Rettungshundestaffel Hessen Ost sowie die Rettungshundestaffel Fulda - in Spitze mit Kräften im untersten dreistelligen Bereich - im Einsatz. Rund einen Tag später, am frühen Donnerstagabend, konnte Melvin schließlich nach intensiven Ermittlungen der Fuldaer Kriminalpolizei bei einer Bekannten in Medebach (NRW) angetroffen und dem Jugendamt in Obhut gegeben werden.

Neben den strafrechtlichen Ermittlungen wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger prüft die Polizei derzeit, ob die Kosten für die Einsatzmaßnahmen in Höhe von mehreren Tausend Euro den Verantwortlichen in Rechnung gestellt werden können. (pm) +++

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