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Soziale Förderstätten leben Inklusion

Werkhof als eigener Werkstatt-Standort anerkannt - Brennholz-Produktion steigt

Gisela Hartung, Waldemar Dombrowski, Bereichsleiter Alfred Dorsch, Landrat Dr. Michael Koch, Thomas Deppenkemper, Dikanin Gisela Strohriegl und Ulrich Völke (von links) beim Pressetermin
Fotos: Gudrun Schmidl

11.12.2020 / BEBRA - Die Sozialen Förderstätten e.V. betreiben Werkstätten an fünf Standorten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Drei davon in Bad Hersfeld, sowie zwei in Bebra – außerdem den Werkhof, der ebenfalls in der Biberstadt zu finden ist. Die Außenstelle Werkhof der WfbM (Werkstätten für behinderte Menschen) Bebra im Fröbelweg ist seit mehr als zwölf Jahren im Bereich Garten- und Grünlandpflege sowie Brennholzproduktion im Einsatz.



Aufgrund wachsener Produktionsnachfrage und damit nötiger Vergrößerung des Klienten- und Mitarbeiterstammes haben die Sozialen Förderstätten im vergangenen Jahr einen Antrag bei der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda gestellt, den Werkhof auf dem Gelände Ulfenmühle 13-15 als eigenständigen Werkstatt-Standort mit 45 Plätzen für beeinträchtige Mitarbeiter zu etablieren, was auch in Aussicht gestellt wurde. Die Umbaumaßnahmen begannen mit dem Bau einer Ausgabeküche und der Umkleide- und Sanitärbereich wurde bereits für 45 Personen angepasst. 

Zum ersten Oktober 2020 wurde der Werkhof als eigener Werkstatt-Standort von der Agentur für Arbeit anerkannt und im Rahmen eines Pressetermins am Donnerstag im Beisein von Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit und Landrat Dr. Michael Koch offiziell in Betrieb genommen.  

Rückblick

Die Mitarbeiter der Garten- und Grünlandpflege gehörten zur so genannten "Gartengruppe" und waren Teil der Werkstätten für behinderte Menschen Bebra, die zahlenmäßig auf beeinträchtigte Mitarbeiter bezogen und auch vom Arbeitsvolumen her immer mehr an ihre Grenzen stieß. Die Überbelegung der WfbM Bebra im Fröbelweg war nicht mehr tragbar. Dieser Standort musste entlastet werden. Das Gelände an der Ulfenmühle wurde nach ersten Planungen, den Arbeitsbereich Garten- und Grünlandpflege an einen eigenen Standort zu versetzen, im Jahr 2009 erworben. Seit 2010 vergrößerte sich die Brennholz-Produktion enorm.

Anerkennung als eigener Werkstatt-Standort

Die Anerkennung als eigener Werkstatt-Standort ermöglicht die Ausstattung unter anderem mit Tischen und Stühlen für 45 Plätze und die Anschaffung weiterer Arbeitsgeräte und Fahrzeuge. Die Förderung der Ausstattung durch den Landeswohlfahrtsverband Hessen/Integrationsamt, mit dem seit 2012 Verhandlungen über den Werkhof als eigener Standort geführt wurde, ist beantragt. Eine weitere Halle wurde mit Heizsystem versehen.

Thomas Deppenkemper und Ulrich Völke, Geschäftsführer der Sozialen Förderstätten, berichteten zudem über den Berufsbildungsbereich, ein organisatorisch eigenständiger Bereich mit direkter Anbindung an den Arbeitsbereich der Werkstatt. In Kooperation mit den Fachbereichen des Arbeitsbereichs werden die Menschen mit Beeinträchtigung, je nach ihren beruflichen Interessen, qualifiziert. Ziel der berufsbildenden Maßnahme ist es, Menschen mit Beeinträchtigung in ihrer beruflichen Entwicklung soweit zu qualifizieren, dass eine geeignete Arbeitsmöglichkeit innerhalb oder außerhalb der Werkstatt für behinderte Menschen angestrebt und umgesetzt werden kann, die mit einer Beschulung in speziellen Klassen und einem eigenen Schulungsprogramm unterstützt wird. Hier wird Inklusion nicht gepredigt, sondern gelebt.

Im Werkhof gibt es Außenarbeitsplätze, an denen auch Spalter und Kettensägen bedient werden müssen. "Die Unfallstatistik ist gleich null", betont Ulrich Völke und ergänzt: "Bei uns wird Sicherheit ganz groß geschrieben". Auch in der Corona-Pandemie konnten die nötigen Tagesstrukturen aufrecht erhalten werden. Bei der Agentur für Arbeit betreut Milena Hartung die Menschen mit besonderen Fähigkeiten. (pm/gs) +++

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