"Schön, mal wieder in der Heimat zu sein"

Tim Nöding vereinbart Fußball und Studium: Profi-Karriere nicht ausgeschlossen

Der 21-jährige Tim Nöding aus Bad Hersfeld hat den großen Sprung in die USA gewagt und spielt derzeit bei den Bethel Pilots.
Fotos: privat

12.12.2020 / BAD HERSFELD - Der 21-jährige Tim Nöding hat bereits viel in seiner sportlichen Laufbahn gesehen. Nachdem er einige Jahre im Fußball-Internat beim FC Carl Zeiss Jena war, hat es ihn nur in die USA verschlagen. Allerdings geht dort nicht nur seinem liebsten Hobby, dem Fußball nach, sondern studiert gleichzeitig Business Management.



"Ich verbringe nun meine Winterferien zu Hause und genieße diese Zeit mit der Familie, die ich länger nicht gesehen habe und länger nicht sehen werde. Das ist cool, jedoch freue ich mich wieder rüber zu fliegen und meinen normalen Alltag mit Uni und Fußball wiederzuhaben", erklärt der Fußballer im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Die Corona-Zeit hat Nöding indes nicht so hart getroffen, da so weit alles stattgefunden habe, egal ob in der Universität oder im Sport.

Optimale Voraussetzungen


In der Bethel University (im Bundesstaat Indiana) findet Nöding zudem optimale Voraussetzungen vor: "Ich besuche eine christliche Universität, was für mich super ist, ich verbessere die Sprache Tag für Tag, ich war in meinem ersten Semester schon in Florida und Chicago und lerne sehr viele Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt kennen", erläutert der gebürtige Bad Hersfelder. Zudem ergänzt er: "Ich kann als Mensch weiter wachsen und meinen Glauben festigen und teilen und sehe welche meiner Schritte die kostbarsten waren."

Auch im Fußball läuft es für den Mittelfeldspieler sehr gut - bei den Bethel Pilots. Allerdings wie die weiteren Planungen sind, ist noch unklar: "Am Wichtigsten ist, dass ich am Ende meiner Zeit in den USA einen Bachelor oder vielleicht sogar Master in der Tasche habe. Sportlich gesehen muss man schauen, wo es mich hinträgt. Ich fühle mich sportlich momentan sehr wohl. Am Ende ist die Frage, ob ich es nochmal voll probieren möchte gen Profifußball oder sind mir andere Dinge wichtiger, die ich nicht mehr opfern will. Jedoch weiß man nie was kommt und sollte die Zeit genießen, die man vor sich hat."

Der deutsche Fußball ist besser


"Der deutsche Fußball ist besser. Deutsche sind allgemein in jedem Bereich gut ausgebildet und haben im sehr jungen Alter angefangen. Das Ligensystem, besonders vor dem College, ist in den USA nicht so wettbewerbsfähig wie das deutsche. Internationale beflügeln das Level. Jedoch habe ich auch Jungs in der Mannschaft, die mit 12-14 angefangen haben, der Vater Trainer war und sie nur High School gespielt haben. Für die Jungs ist es sehr schwer sich mit Internationalen zu messen. Allgemein ist es physischer und hektischer", analysiert Nöding die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Fußball.

Im Hinblick auf seine Jugend, bereut er indes nicht, schon mit 15 Jahren sein Elternhaus verlassen zu haben: Nöding blickt mit Stolz auf die Erfahrung in Jena zurück und würde diesen Weg noch einmal genauso einschlagen: "Für mich persönlich war es eine klasse Entscheidung, fünf Jahre in Jena zu sein und alles Mögliche mitzumachen. Diese Erfahrungen bleiben. Man musste manch Opfer bringen, aber am Ende ist die Frage, ob das wirklich so ein großes Opfer im Vergleich ist, zu dem was man gewonnen hat. Ich glaube das es mir mehr gebracht hat als das Leben, was ich gehabt hätte, wenn ich nicht den Schritt gegangen wäre", fährt der leidenschaftliche Fußballer fort.

OSTHESSEN|NEWS wird die weitere Karriere von Tim Nöding verfolgen und ihn weiterhin bei seinem Weg in den USA begleiten. (Kevin Kunze)+++

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