So ist die Lage in den Kliniken (4)
Helios St. Elisabeth Klinik: "Überlastung der Intensiv-Strukturen nicht zu erwarten"
Foto: privat
02.12.2020 / HÜNFELD -
Die Corona-Infektionen steigen täglich weiter an. Viele Kliniken sind am Limit, haben kaum noch freie Intensivbetten. Die Situation in den Krankenhäusern ist dramatisch: Keiner weiß, wie sich die Corona-Lage in Zukunft entwickelt. Wir haben in den Kliniken in Osthessen nachgefragt. So ist die Lage aus Sicht von Sebastian Mock, dem Geschäftsführer der Helios St. Elisabeth Klinik in Hünfeld.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen erreicht stetig neue Tageshöchststände in Hessen: Droht den Krankenhäusern der Corona-Kollaps?
"Seit der vergangenen Woche haben wir in unserer Klinik eine deutliche Steigerung des COVID-19-Patientenaufkommens und entsprechenden Verdachtsfällen zu verzeichnen. Die konkreten Zahlen zur Auslastung aller Helios-Kliniken und Intensivstationen, so auch für Hünfeld, veröffentlicht Helios seit November tagesaktuell und transparent unter www.helios-gesundheit.de/auslastung. Weder im Frühjahr noch gegenwärtig hat uns die Anzahl der behandelten Patienten (sowohl mit als auch ohne COVID-19) vor Probleme gestellt."
Immer mehr Kliniken melden Personalengpässe, weil Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfallen oder sich gar selbst mit Corona infiziert haben: Muss notfalls - wie beispielsweise in Bayern oder Bremen - auch infiziertes Personal zum Einsatz kommen?
Die zweite Corona-Welle trifft Hessen hart: Befürchten Sie, möglicherweise die sogenannte Triage anwenden und damit über Leben und Tod entscheiden zu müssen?
Die Kliniken stehen auch vor großen finanziellen Herausforderungen: Welche Botschaften und Erwartungen haben Sie an die Politik?
"Wir begrüßen es ausdrücklich, dass es im Zuge der sogenannten zweiten Welle nicht erneut zu einem politisch gewollten, generellen Herunterfahren der Kliniken und zum vollständigen Aussetzen elektiver Behandlungen kommt. Dies hatte im Frühjahr dazu geführt, dass viele Patienten, die eine Behandlung benötigt hätten, nicht behandelt wurden, obwohl Kapazitäten vorhanden waren. Sollte es in einzelnen Regionen und Häusern notwendig werden, das elektive Programm zu reduzieren, um mit dem dann verfügbaren Personal zusätzliche Intensivkapazitäten für die Versorgung von Covid-Patienten zu eröffnen, so halten wir es für notwendig, den Bettenleerstand in diesen Häusern dann gezielt und angemessen finanziell zu kompensieren." (nb) +++
So ist die Lage in den Kliniken - weitere Artikel
So ist die Lage in den Kliniken (6)
Kreiskrankenhaus des Vogelsbergkreises: "Politik lässt uns im Regen stehen!"
So ist die Lage in den Kliniken (7)
Klinikum Hersfeld-Rotenburg: "Mitarbeiter stoßen an ihre Grenzen"
So ist die Lage in den Kliniken (8)
Eichhof-Stiftung: "Psychische Belastung bei den Mitarbeitern nimmt weiter zu"
So ist die Lage in den Kliniken (1)
Klinikum Fulda: "Sind auf mehr COVID-19-Patienten vorbereitet"
So ist die Lage in den Kliniken (2)
Herz-Jesu-Krankenhaus: "Lockdown konnte das Schlimmste verhindern"
So ist die Lage in den Kliniken (3)
Neuro Spine Center: "Sind vom Corona-Kollaps weit entfernt"
So ist die Lage in den Kliniken (5)
Main-Kinzig-Kliniken: "Setzen alles daran, die kommende Zeit gut zu meistern"