Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Der Heilige Nikolaus
Foto: Hendrik Urbin
06.12.2020 / REGION -
Eigentlich nur, dass er im 4. Jahrhundert. in Myra / Kleinasien Bischof war. Ein einziges geschriebenes Wort ist von ihm überliefert: seine Unterschrift beim Konzil von Nizäa im Jahr 325. Auch wenn wir - geschichtlich gesehen - nur wenig von Nikolaus wissen, so ist er doch ein ganz volkstümlicher Heiliger. Der Mangel an sicheren Nachrichten wird wett gemacht durch einen reichen Kranz von Legenden. In allen zeigt sich Nikolaus als ein Freund der Menschen. Seine Güte und Hilfsbereitschaft: das ist es, was unvergessen geblieben ist bis heute. Die Güte des hl. Nikolaus hat sich in zahlreichen Legenden niedergeschlagen. Z.B. die von den drei Töchtern eines Edelmannes, der Witwer war und durch einen Schicksalsschlag völlig verarmte. Dass er für die Hochzeit seiner Töchter nicht die nötige Aussteuer aufbringen konnte, brach dem vornehmen Mann fast das Herz. Da packte Nikolaus eines nachts drei Goldstücke und warf sie, eingewickelt in ein Tuch, unbemerkt in sein Haus. Und seine drei Töchter konnten heiraten und blieben so von einem schweren Schicksal verschont.
Eine andere Geschichte handelt von einer Hungersnot, die der Stadt Myra bevorstand und die der Bischof Nikolaus abwendete. Und das geschah so: Ein Schiff beladen mit Getreide war unterwegs von Ägypten nach Konstantinopel. Im Hafen von Myra weigerte sich der Kapitän, auch nur ein Korn abzugeben. Nikolaus brachte es trotzdem fertig, das Schiff zum Teil entladen zu lassen. Das finde ich ganz schön mutig und kühn. Und das Wunderbare: als der Kapitän Konstantinopel erreichte – voller Angst vor dem Kaiser, für den das Getreide bestimmt war – da fehlte nichts von der ursprünglichen Ladung. Nikolaus erwies sich als Retter in der Not. Ich finde es schade, dass der hl. Nikolaus da und dort zum Kinderschreck geworden ist. Der hl. Nikolaus will nicht Angst machen, sondern Freude.