Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Heilige Barbara
Archivfoto: O|N
04.12.2020 / REGION -
So ist es Tradition, dass am heutigen Tage Kirschzweige ins Wasser gestellt werden. Mit etwas Glück werden sie an Weihnachten blühen – am Fest der Menschwerdung Gottes. Die heute kahlen und nackten Zweige werden ein Symbol für neues Leben, das die Geburt des Heilands in die Welt bringen wird. Dieser Zweig deutet auf die Herrlichkeit Gottes hin. Der Zweig ist ein Symbol für Tod und Auferstehung – für ein neues Leben, dass uns in Christus geschenkt wurde. In einem Gedicht der Tübinger Theologin Anke Schmitzer heißt es: "Advent – draußen ist es kalt und karg und dunkel. Auch unter den Menschen, auch in mir gibt es Kaltes, Karges, Dunkles. Und da ist der Zweig: ganz nackt, ohne Grün, ohne Blühendes. Aber: Hier und da haben sich Knospen ausgebildet, geschlossen sind sie, fest und zu. Sie hüllen ein, umschließen, verriegeln, schützen das Innere, das Verborgene und Geheimnisvolle. Noch kann man es nicht sehen, nicht spüren, gar wissen.
Gewaltsam lässt sich daran nichts verändern, doch keimt im Warten die Ahnung: dass das Harte, Dunkle, Unscheinbare, dass die Knospe sich öffnen wird. Und es regt sich die Hoffnung: dass etwas Neues sich entfalten, dass Verschlossenes aufblühen, dass Unscheinbares Frucht bringen, dass Wunderbares zum Vorschein kommen wird, wenn die Zeit erfüllt ist. Gott, unscheinbar kommst du in diese Welt, einer kleinen Knospe gleich. Leise klopfst du an unser Herz. Du schenkst uns diese Zeit, dich im Menschen zu suchen und zu erwarten. Wunderbar wird es dann sein, wenn wir aufbrechen hin zu dir, wenn du offenbar wirst unter uns. Wunderbar wird es sein, das Fest." (Stefan Buß) +++