Intensivstationen überlastet!

Klinikum Fulda nimmt schwerkranke COVID-Patienten aus Rhein-Main auf

Der Corona-Koordinator in Osthessen: Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim, Direktor der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Fulda.
Fotos: Hendrik Urbin

01.12.2020 / REGION - Harte Zeiten für Krankenhäuser und Pflegekräfte - die Corona-Pandemie fordert sie allesamt zu Höchstleistungen auf. Das deutsche Gesundheitssystem ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern herausragend ausgestattet. Dennoch reichen die Kapazitäten der Intensivstationen nicht in allen Regionen für das vorhandene Aufkommen an COVID-19-Patienten aus.

Koordination und Planung sind hier gefragt. Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim, Intensivmediziner am Klinikum Fulda, erklärt im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch, welche Rolle das größte Krankenhaus der Region Osthessen einnimmt.

Das Klinikum Fulda ist das koordinierende Krankenhaus des Versorgungsgebiets 2 im Bundesland Hessen und verantwortlich für die Landkreise Fulda, Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg. Schon seit dem Frühjahr wurde die Struktur der Versorgungsgebiete für die Bewältigung der Corona-Pandemie genutzt.



"Die Auslastung variiert in den Krankenhäusern der verschiedenen Regionen. In Südhessen und im Rhein-Main-Gebiet werden derzeit viele schwer erkrankte COVID-Patienten in den Krankenhäusern behandelt, daher betreuen wir diese auch in den beiden Krankenhäusern in Fulda und in den Kliniken im Umland, vor allem in Rotenburg, Lauterbach und in Bad Hersfeld, die uns in der Koordination sehr gut unterstützen", erklärt der Arzt. Durch die gegenseitige Unterstützung innerhalb des Bundeslandes laste man die Kapazitäten aller Intensivstationen gemeinsam bis zum Rande aus, erklärt Greim.

Zusammenarbeit läuft!


Durch diese Aufteilung sollen Patientenströme effizient organisiert und gesteuert werden. Aktuell versuche man vor allem durch die Verlegungen aus Süd- und Westhessen Kapazitäten zu schaffen. "Die Kollegen dort wussten nicht mehr, wie sie ihre Patienten versorgen sollen - das führte dann zu den berüchtigten Betten auf den Fluren". Die Zusammenarbeit laufe laut Greim hervorragend. "Es findet ein enger Austausch zwischen den Geschäftsführern und Intensivmedizinern der Kliniken statt, alle sind rund um die Uhr erreichbar und man vertraut sich gegenseitig - das ist die Basis für unsere erfolgreiche Zusammenarbeit", so der Intensivmediziner.

Dennoch könnten sich die Bürger auch in dieser besonders herausfordernden Zeit auf das Klinikum verlassen, versichert Professor Dr. Greim: "Wir nehmen unsere Verantwortung ernst, aber auch jeder Nicht-Corona-Erkrankte, der zu uns kommt, wird natürlich weiterhin gut versorgt. Trotz der COVID-Belastung können wir die Krankenversorgung in unserem Haus gut aufrechterhalten, und wir schirmen die Nicht-Corona-Erkrankten gut ab." (Michelle Kedmenec / Christian P. Stadtfeld) +++

Das Klinikum Fulda ist das koordinierende Krankenhaus des zweiten Versorgungsbereichs in Hessen und verantwortlich für die Landkreise Fulda, Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg.

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