"Kunden erfreulich unaufgeregt"

Verhalten optimistisch: Corona dreht der RhönEnergie Fulda nicht den Saft ab

Das neue Stammsitz der RhönEnergie Fulda
Fotos: O|N-Archiv, RhönEnergie Fulda, Pixabay

25.11.2020 / REGION - Musste die 13. Sitzung des Kommunalen Trägerausschusses (KTA) der RhönEnergie Fulda im Mai wegen des ersten Shutdowns komplett abgesagt werden, so fand sie nun am frühen Dienstagabend per Video-Konferenz statt, zu der sich auch die heimischen Medien dazuschalten konnten. Tenor der Veranstaltung: Der Energieversorger, der auch für die Betreibung der heimischen Schwimmbäder und des Öffentlichen Personennahverkehrs verantwortlich zeichnet, blickt verhalten optimistisch in die nahe Zukunft.



Nach der Begrüßung durch KTA-Vorsitzendem Erhard Mörmel wurde von den Versammlungsteilnehmern zunächst die Niederschrift über die letzte Sitzung vom 4. November 2019 genehmigt. Das vergangene Jahr sei "insgesamt gut gelaufen", sagte Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer. "Die Kundenveränderung lag erfreulich über dem Plan, wir haben den Verkauf der Kreiswerke Main-Kinzig umsetzen können, und die Verschuldung ist erneut reduziert worden. Insgesamt eine gute Liquidation." Lediglich die Vertriebsmarge Gas sei aufgrund des fehlenden Winters hinter der Erwartung zurückgeblieben.

Dann kam Corona. Dr. Arnt Meyer: "Wie zu erwarten führte die Pandemie auch bei der RhönEnergie zu teilweise erheblichen Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit. Besonders im Bereich Strom waren Absatz- und Umsatzrückgänge zu verzeichnen, wobei die Energiekunden in dieser außergewöhnlichen Situation bis dato erfreulich unaufgeregt reagiert haben."

Die vorbeugenden Infektionsschutzmaßnahmen führten in der gesamten Unternehmensgruppe zusätzlich zu teilweise erheblichen Mehrkosten. Besonders spürbar waren die Umsatzeinbußen und Zusatzkosten im Bereich des ÖPNV und der Bäder. Gleichwohl konnte sich die RhönEnergie erfolgreich am Markt behaupten. "In Summe war und ist das Geschäftsjahr 2020 für unsere Gruppe wirtschaftlich herausfordernd, wird uns aber nicht aus der Bahn werfen", so Dr. Arnt Meyer.

Natürlich werde die Pandemie am Silvesterabend 2020 nicht vorbei sein, so dass weiterhin mit Folgewirkungen gerechnet werden müsse. Doch darauf sei man eingestellt, betonte der Sprecher der RhönEnergie-Geschäftsführung, Martin Heun. Man gehe gut vorbereitet ins Jahr 2021, für das Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe geplant seien. Auch die bereits gut vorangekommene Digitalisierung des Unternehmens werde offensiv fortgesetzt. Schwerpunkte seien die weitere Automatisierung der Prozesse sowie die ständige Verbesserung der Online-Erreichbarkeit für die Kunden der Unternehmens-Gruppe.

Im Bereich der Bäder seien umfangreiche Erneuerungsmaßnahmen geplant. Möglich werden sie dank einer großzügigen Unterstützung durch das Förderprogramm "SWIM" der Hessischen Landesregierung zur Sanierung von öffentlichen Hallen- und Freibädern. Die entsprechenden Förderbescheide wurden im Herbst 2020 übergeben. Damit ließen sich im Sportbad Ziehers wie auch im Freibad Rosenau Maßnahmen realisieren, die auch die Energieeffizienz der Anlagen weiter steigern werden.

"Nachdem sich der im Oktober 2018 eingeführte erste batterieelektrische Gelenkbus Hessens in der Praxis bewährt hat, haben die Verkehrsbetriebe der RhönEnergie Fulda nun sechs weitere Elektrobusse für den Stadtverkehr Fulda bestellt", so die Geschäftsleitung der RhönEnergie abschließend. "Ermöglicht hat dies eine Förderung durch den Bund. Die mit neuester Batterietechnik ausgerüsteten E-Busse werden voraussichtlich im September 2021 ausgeliefert und sollen ältere Dieselbusse ersetzen. Dies ist ein weiterer Schritt zur nachhaltigen Umrüstung der Busflotte. Mit den sechs neuen Fahrzeugen steigt die Quote der E-Busse im Stadtgebiet auf 12,5 Prozent – ein spürbarer, lokaler Beitrag zum Klimaschutz." (mw/pm) +++

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