Zuwendungsbescheid über 150.000 Euro
Land Hessen fördert digitale Projekte des Fuldaer Vonderau-Museums
Foto: Vonderau-Museum Fulda
25.11.2020 / FULDA -
Mit insgesamt 150.000 Euro fördert das Land Hessen nachhaltige digitale Projekte des Vonderau-Museums Fulda. Die Zuwendung unterstützt das Zeitzeugenprojekt "Fulda erzählt" und fließt ein in die Entwicklung einer App zur Hessischen Verfassung sowie in geschlossene Lern-Apps unter dem Titel "Demokratie lernen" für Schülerinnen und Schüler und digitales Unterrichtsmaterial zum Herunterladen.
Dr. Alexander Jehn, Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, informierte Museumsleiter Dr. Frank Verse jetzt über die Förderung, die im Rahmen der Digitalen Strategie der Hessischen Staatskanzlei im Geschäftsbereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung erfolgt. "Uns hat in Wiesbaden die pfiffige Idee sehr gut gefallen. Der Hessentag wird zur Bühne für die digital aufbereitete Wiederkehr des Ankommens der Demokratie im neu gegründeten Land Groß-Hessen nach 1945. Zeitzeugen werden so zu Demokratie-Botschaftern. Und genau die brauchen wir in einer unruhiger gewordenen Welt, um die Erfolgsgeschichte der Demokratie lebensweltnah und ohne akademischen Duktus weitergeben zu können," so Dr. Alexander Jehn.
"Wir sind sehr glücklich über den Förderbescheid, der ein Bündel zukunftsweisender Projekte unterstützt, die das Team unseres Museums derzeit entwickelt", freute sich auch Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. Nach intensiven Vorbereitungen hat das Vonderau-Museum sein Zeitzeugenprojekt "Fulda erzählt" ins Leben gerufen, im Zuge dessen Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Region Fulda ihre Erinnerungen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute in Form von gefilmten Interviews mit Interessierten teilen. Kürzlich konnte mit den Dreharbeiten begonnen werden. Die ersten Zeitzeugengespräche werden 2021 im Rahmen der Jubiläumsausstellung "Als die Demokratie zurückkam – 75 Jahre Verfassung in Hessen und Fulda" erstmals präsentiert. Die großangelegte Schau wird zum 60. Hessentag in Fulda (21.-30. Mai 2021) eröffnet und ist bis Oktober 2021 zu sehen. Thematisch standen bei den ersten Video-Interviews die frühen Nachkriegsjahre (1945-1949) im Vordergrund. Zeitzeugen berichteten unter anderem aus den Jahren der amerikanischen Besatzung und des demokratischen Neuanfangs in Fulda und schilderten Alltagssituationen aus ihrer Kindheit und Jugend. Bei den Zeitzeugengesprächen arbeitete das Vonderau-Museum mit dem Berliner Büro beier+wellach projekte zusammen.
Zuwendung für mehrere Projekte
Das Zeitzeugenprojekt "Fulda erzählt" dient der fortwährenden Dokumentation von Zeitzeugenaussagen. "Damit möchte sich das Vonderau-Museum im Zuge der Neukonzeption seiner Dauerausstellung noch stärker nach außen öffnen und den Bürgerinnen und Bürgern mehr Möglichkeiten zur Beteiligung geben", unterstreicht Museumsleiter Dr. Verse. Die Zeitzeugengespräche, die in Zukunft auch zu anderen Themen geführt werden sollen, bilden dabei einen wichtigen Baustein, indem sich die Menschen in Fulda und der Region selbst an der Geschichte beziehungsweise deren Überlieferung beteiligen können.Die künftige pädagogische Arbeit des Museums wird darüber hinaus unterstützt durch digitale Unterrichtsmaterialien zur Hessischen Verfassung zum Herunterladen und die zur Jubiläumsausstellung 2021 entwickelten geschlossenen Lern-Apps unter dem Titel "Demokratie lernen" für Tablet-PCs. Mit der digitalen und interaktiven Applikation sollen Jugendliche (Schulklassen und Gruppen) im Zuge von einzelnen Workshops in der Ausstellung eigenständig vorgegebene Fragestellungen bearbeiten. (pm) +++