"Kontakte im Sport nicht wichtig"

Lauterbach befürchtet komplettes Freizeitsport-Verbot

Vielleicht muss Karl Lauterbach bald selbst aufs Tischtennisspielen verzichten
Foto: picture alliance/Oliver Berg/dpa

24.11.2020 / REGION - Der Sport in Deutschland hat es derzeit schon schwer genug. Im Profibereich müssen die Spiele ohne Fans ausgetragen werden, der Betrieb im Amateursport ruht bis auf Weiteres. Wenn es nach SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht, könnte es aber noch schlimmer kommen.


 
Sollten die Infektionszahlen nicht schnell nach unten gehen, erwartet der 57-Jährige weitere drastische Einschränkungen im Sportbereich. "Dann könnte ich mir gut vorstellen, dass wir den Freizeitsport und auch den Profisport, zumindest den Hallensport, komplett verbieten", sagte Lauterbach in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Derzeit dürfen in Hallen zumindest noch zwei Personen zusammen Sport machen, sei es im Tennis oder sogar im Judo. Profi-Mannschaften aus Handball, Basketball und demnächst auch Eishockey tragen ihre Spiele regulär aus, auch wenn sie dabei auf Fans verzichten müssen. Wenn es nach Lauterbach geht, ist das Risiko einer Infektion dabei jedoch zu hoch: "Der Hallensport ist bei den momentan hohen Fallzahlen nicht sicher zu begleiten." Von einem Verbot wäre dann auch die Tischtennis-Bundesliga mit dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell betroffen.

Und auch für den Freizeitsport sieht Lauterbach schwarz. Zwar wisse er um dessen Stellenwert, doch brauche man zum Sporttreiben keinen Kontakt zu anderen. "Wir kommen nicht aus der hohen Inzidenzzahl heraus, die uns zwangsläufig zur Überlastung in der Intensivmedizin und auch zu mehreren Hundert Todesfällen pro Tag führt, wenn wir die Kontakte nicht um 75 Prozent reduzieren. Die Kontakte beim Sport sind nicht wichtiger als die Kontakte außerhalb des Sports in der Freizeit", sagte Lauterbach. (fh) +++

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