"Aktives Singen und Musizieren tut gut" - 49. Chorkonzert der Sängerfreundschaft
Fotos: Hans Schmidt
31.03.2009 / Schlitz -
„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder…“ - Diese traditionelle Lebensweisheit könnte auch in diesem Jahr wieder über einem besonderen musikalischen Ereignis gestanden haben: dem 49. Chorkonzert der Sängerfreundschaft Schlitzerland. Insgesamt rund 500 Mitwirkende aus den beteiligten 34 Chören, Gesangvereinen und Musikgruppen brachten einen "bunten Strauß" verschiedenster Melodien zu Gehör und bewiesen den über 100 Zuhörern im Konzertsaal des Ökonomiegebäudes der Landesmusikakademie in Schlitz, wie vielfältig Chorgesang heute sein kann. Die Bandbreite der Stücke reichte von Volksliedern über Gospels und Titel aus Kinofilmen über Rag bis zum besinnlich-geistlichen Liedgut. "Drei Stunden Gesang und keine Langeweile..." war die Meinung eines Zuhörers am Ende der alljährlichen Großveranstaltung, die bestimmt viele Gäste teilten.
Zu Beginn des Abends hatte es die üblichen Grußworte und Ansprachen von Verantwortlichen gegeben. Der Vorsitzende der Sängerfreundschaft, Bernd Hohmeier, konnte - neben den Mitwirkenden und Dirigenten sowie zahlreichen Gästen - auch Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer, den Sängerkreisvorsitzenden Edmund Caspar, den "Hausherrn" und Direktor der Landesmusikakademie Lothar Behounek sowie Stadtverordnetenvorsteher Walter Ritz begrüßen. Hohmeier sagte, er freue sich besonders, dass der Kinderchor der Dieffenbachschule und das Akkordeonorchester der Jugendmusikschule - nach 4 Jahren Pause - beim Konzert dabei seien. Hohmeier ging auf die Bedeutung eigenen "Musikmachens" und Chorgesang ein und meinte, ohne gemeinsamen Gesang und das gemeinsame Musizieren sei vieles im Leben und auf der Welt noch schwerer zu ertragen. Man dürfe zudem die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch die jüngeren Generation wieder den Weg in die Übungsstunden fände.
Hohmeier erinnerte an die Gründung der Sängerfreundschaft Schlitzerland vor etwa 50 Jahre in der "Gastwirtschaft Schwing" in Hutzdorf und wünschte sich, dass die lange Tradition des Chorkonzerts noch lange fortgesetzt werden könne. Als bedauerlich nannte der Vorsitzende, dass der Frauenchor Fraurombach wegen Terminüberschreitung und der Kirchenchor der Ev. Kirchengemeinde Schlitz wegen Erkrankung einiger Sängerinnen und Sänger nicht am diesjährigen Konzert mitwirken konnten. Er dankte allen Helferinnen und Helfern, die an der Organisation des Konzertes beteiligt waren, dem Ehepaar Feick für den Blumenschmuck, der Stadt Schlitz sowie der Landesmusikakademie für die Bereitstellung des Konzertsaales und die breite Unterstützung sowie dem Restaurant von Schloss Hallenburg für die Sorge um das leibliche Wohl. Am Schluss seiner Grußworte wies Bernd Hohmeier auf eine Konzertreihe zugunsten der Kinder von Tschernobyl hin.
Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer überbrachte die Grüße des Magistrat für „das wunderschöne Chorkonzert“, dankte den Mitwirkenden und drückte seine Freude daüber aus, dass diese besondere Veranstaltung in Schlitz so viele Jahre stattfinden könne. Schäfer sagte, es gebe Initiativen für ein Chorprojekt, um eventuell die vielen Gäste zum Trachtenfest im Juli dieses Jahres von einem jungen Chor begrüßen lassen zu können. Mit dem Wunsch, das Singen von Frühlingsliedern möge diese ersehnte Jahreszeit nun auch beschleunigen und dem Zitieren des berühmten Frühlings-Gedichtes von Eduard Mörike beschloss Bürgermeister Schäfer seine Ansprache.
Der Vorsitzende des Sängerkreises Lauterbach, Edmund Caspar, fühlte sich offenbar inspiriert und reimte in einem Grußwort ebenfalls: "Lasst Hörner und Trompeten klingen, erfüllt den Saal mit frohem Singen. Bringt in Stimmung dieses Haus, so ist Euch sicher der Applaus".
Das folgende Konzert machte auch deutlich, dass sich die Sängerinnen und Sänger der Chöre mit ihren Dirigenten sowie die Instrumentalmusiker mit viel Freude und Hingabe dem Einstudieren von Partituren und der Auswahl von Chorsätzen gewidmet hatten.
Der Direktor der Landesmusikakademie, Lothar Behounek, gab am Ende des Konzertabends seine Eindrücke ganz persönlich wieder: "Singen und Musizieren verbindet Generationen, das war ganz deutlich zu spüren beim Konzert der Sängerfreundschaft Schlitzerland. Aktives Singen und Musizieren tut nicht nur im Schlitzerland gut, sondern in der ganzen Welt. Ein Konzert, das Lebensfreude und gemeinsame Kultur gezeigt hat – weiter so! Wir, meine Frau und ich, haben das Konzert zum ersten Mal erlebt. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr." Und Behounek erklärte, er sehe durchaus Möglichkeiten, in Zukunft einzelne Mitglieder der Sängerfreundschaft in seine kulturellen Angebote mit einzubeziehen. (hs) +++