Ökumenischer Buß- und Bettagsgottesdienst
Pfarrer Echtermeyer: "Wer eine gute Zukunft will, darf nicht nur an sich denken"
Foto: Evangelischer Kooperationsraum Fulda Mitte/West
20.11.2020 / KÜNZELL -
Am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag begehen evangelische Christen traditionell den Buß- und Bettag. In Künzell wurde der Tag mit einem ökumenischen Abendgottesdienst gefeiert. In der Corona-Pandemie komme dem Buß- und Bettag eine ganz besondere Bedeutung zu, sagte Pfarrer Wolfgang Echtermeyer in seiner Predigt. "Wo müssen wir umkehren und unsere Lebensweise überdenken?" fragte er.
Zu schnell, zu dicht, zu überhitzt sei das Leben vieler Menschen vor der Pandemie gewesen. Dann hätte ein kleines Virus die Welt zum Stillstand gebracht. Menschen würden sehr unterschiedlich auf die Krise reagieren, sagte der Theologe. Manche mit Optimismus, andere mit Rückzug oder mit Egoismus. "Als Christen lassen wir uns nicht von Angst und Resignation bestimmen", so Echtermeyer. Es gebe keinen Grund zu verzagen, wohl aber könne jeder die Krise zum Anlass nehmen, sein bisheriges Leben zu überprüfen. "Verantwortungsvolles Handeln und geduldiges Durchhalten", seien in Zeiten der Pandemie gefragt.
Die Gemeinde konnte nicht wie sonst in einer vollen Kirche feiern, sondern musste sich in großen Abständen auf die Kirche verteilen. Mit ihrem Sologesang sorgte Bettina Schaaf, begleitet von Karin Gilbert am Klavier, für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes.
Mit Plakaten und im Internet hatte die Evangelische Kirche für den Buß- und Bettag 2020 geworben. "Zukunft offen" – so lautete das diesjährige Motto. In dem Gottesdienst wurde eine Botschaft von Bischöfin Dr. Beate Hofmann verlesen. "Inmitten all der Sorgen und der Hektik dieser Wochen, inmitten aber auch von wachsender Einsamkeit und Traurigkeit ist der Buß- und Bettag eine Einladung, innezuhalten und sich auf das zu besinnen, was uns trägt in dieser schwierigen Zeit", so das Wort der Bischöfin. Die Pandemie verschärfe viele soziale Probleme. "Auch darum ist Corona ein Ruf zur Buße", so Bischöfin Hofmann.