Schluss mit Fußball oder neue Knie
Die Entscheidung "Karriereende" wurde Mark Jaksch abgenommen
Foto: Marius Auth
24.11.2020 / HOFBIEBER -
Dass das Spiel gegen den SV Großenlüder Ende September das letzte für Mark Jaksch vom Fußball-Gruppenligisten SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach werden würde, war nicht absehbar. Doch der Zustand in Jakschs Knie verschlimmerte sich nach dem Spiel. Die Entscheidung, weiterzuspielen oder aufzuhören, wurde dem Spielertrainer dabei abgenommen.
Es war ein intensives Spiel, welches der gastgebende SV Großenlüder und die SG Elters boten. Jaksch spielte 90 Minuten durch und erreichte mit seiner Mannschaft noch einen späten Punktgewinn. Für den Spielertrainer der Dreier-SG aber teuer erkauft, denn am nächsten Tag wurde sein linkes Knie dick, die Schwellung hielt beinahe zwei Wochen. "In der Woche nach dem Spiel habe ich entschieden, dass ich das nachgucken lasse und relativ kurzfristig einen MRT-Termin bekommen", sagt Jaksch im Gespräch mit ON|Sport.
"Bräuchte in fünf bis zehn Jahren zwei neue Knie"
Die Diagnose: "Ich habe einen Knorpelschaden vierten Grades, bis auf die Kreuzbänder ist alles kaputt. Das Knie hat einfach gesagt, dass es jetzt reicht. Das hat dann etwas mit Verschleiß zu tun", so der SG-Trainer. Eine Operation wäre eine Option, die Folgen aber klar definiert: "Der Arzt hat gesagt, wenn ich weiterspiele, brauche ich in fünf bis zehn Jahren zwei neue Knie", betont Jaksch, "die Entscheidung ist mir also abgenommen worden."So richtig fassen konnte Jaksch sein Karriereende vor der Corona-Pause noch nicht. Nun blieb zwar etwas Zeit, aber verarbeitet habe er das noch nicht. Und so endet nach 25 Jahren der Spieler Jaksch, künftig gibt es dann den Trainer Jaksch. "Das wird eine neue Situation für mich. Ich freue mich auf die Aufgabe, von außen sieht man vielleicht noch einmal ein bisschen mehr als auf dem Feld", blickt der 31-Jährige voraus.
Mit Oliver Bunzenthal, Thomas Brendel, "Kalle" Müller oder Henry Lesser nennt der frühere Ehrenberger und Borusse Trainer, die ihn während seiner Zeit als Fußballer geprägt haben und von denen er Eindrücke nun auch aufnehmen will. "Was einem als Spieler am besten gefallen hat, versuche ich rüberzubringen. Ich finde es wichtig, dass das menschliche und sportliche passt. Klar sollte ein Trainer kein Freund sein, aber er sollte Mensch sein. Die Spieler sollen keine Angst haben, auf den Trainer zuzugehen", fasst Mark Jaksch seine Trainerrolle zusammen.
Keine Sorgen um Zukunft der Elterser Jungs
Zu einem Ausblick gehört auch ein Rückblick auf eine lange Karriere des heute 31-Jährigen. Seien es die Aufstiege mit Borussia Fulda aus der Gruppen- in die Hessenliga, die Derbys gegen den TSV Lehnerz vor tausenden Zuschauern oder seine Zeit als gerade in die Senioren aufgestiegener Spieler. "Ich habe schöne Erlebnisse gehabt, aber nicht nur im großen Bereich mit vielen Zuschauern, sondern auch auf kleinen Sportplätzen", so Jaksch.