Am Sankt-Martins-Tag
Gänsebraten to go für Menschen in einer schweren Lage
Fotos: Caritas/Winfried Möller
13.11.2020 / FULDA -
Sankt Martin und Gänse stehen in engem Zusammenhang. Gibt es doch die Geschichte von Martin von Tours, der als frommer und gütiger Mann Bischof werden sollte. Doch er wollte dieses hohe Amt nicht annehmen. Deshalb versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse aber schnatterten so laut, dass die Menschen Martin im Gänsestall fanden. Und so wurde er Bischof von Tours in Frankreich. Die Martinsgans hat so Eingang in unsere Esskultur gefunden. Michael Glas, Inhaber des Grill-Restaurant Kneshecke Friesenhausen hatte die Idee, trotz Corona und dem geschlossenen Lokal Gänsebraten zu Sankt Martin zuzubereiten und diesen zu verschenken.
Das Geschenk sollte Menschen in einer schwierigen Situation zugutekommen. Mit der Wohnungslosenhilfe Haus Jakobsbrunnen des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa hatte er einen Kooperationspartner gefunden. Im Hof von Haus Jakobsbrunnen konnten sich Menschen in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen am Martinstag in der Mittagszeit kostenlos das traditionelle Gericht Gänsebraten mit Rotkohl, Klößen, Bratensoße und einen Bratapfel abholen. Abstands- und Hygieneregeln wurden eingehalten sowie Mund-Nasen-Bedeckung musste getragen werden.
Die Gäste durften nur im Abstand an die Ausgabestelle herantreten und bekamen ihre Hände desinfiziert. Das Gänsemenü wurde in ein ökologisch verwertbares Behältnis verpackt und über eine Trennscheibenschleuse an die Gäste zum Mitnehmen ausgegeben. Mehr als 50 Portionen fanden so ihre Abnehmer. Die Idee habe er gehabt, weil seine Großeltern, die die Not des Zweiten Weltkrieges und die Zeit danach miterlebten ihm davon erzählt hätten, wie sich die Menschen gegenseitig geholfen hätten. Das habe ihn bewegt in der Zeit der Pandemie ein Zeichen zu setzen, sagte Michael Glas.
Torsten Hammer, Bereichsleiter der Wohnungslosenhilfe hob hervor, dass es bereits die zweite Aktion der Caritas- Wohnungslosenhilfe sei. Im August hatte man über mehrere Wochen an zwei Tagen der Woche eine warme Mittagsmahlzeit im weitläufigen Freigelände hinter Haus Jakobsbrunnen ausgegeben. Gerne würden weitere Spenden, besonders Geldspenden, angenommen, um Versorgungsengpässe zu verhindern. Leider seien kleiner Sachspenden durch die Hygienevorschriften nicht angemessen zu verwerten. (pm) +++