"Angebot hat sich verschlechtert"
Tarifverhandlungen im ÖPNV: Die Fronten bleiben weiter verhärtet
Symbolbild: O|N / Laura Struppe
13.11.2020 / REGION -
Die mittlerweile vierte Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem kommunalen Arbeitgeberverband Hessen für die 4.500 kommunalen Beschäftigten im ÖPNV ist abermals ohne Annäherung verlaufen. Die Arbeitgeber verschlechterten im Laufe der Verhandlungen sogar ihr früher vorgelegtes Angebot. Das gibt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung bekannt.
Landesfachbereichsleiter Verkehr Mathias Venema erklärt dazu: "Es läuft unerklärlich negativ. Die Arbeitgeberseite nimmt in der Sache sehr harte Positionen ein. Wenn ihnen etwas nicht gefällt, verschlechtern sie ihr Angebot, sodass es schon fast wie ein Bestrafungs- oder Erziehungsversuch wirkt. Der Ton in den Verhandlungen ist aufseiten der Arbeitgeber sehr befremdlich. So haben wir das bisher nur selten erlebt. Das erstaunt umso mehr, wenn man sieht, dass in den umliegenden Bundesländern ein Abschluss nach dem anderen erfolgt."
"Es ist ungerecht"
Venema weiter: "Grundsätzlich sind sie nicht bereit, eine Anhebung der Entgeltgruppen für alle Beschäftigten in der kommenden Laufzeit des Manteltarifvertrags vorzunehmen. Sie wollen nur das Fahrpersonal besser einstufen, und zwar mit einer neuen Entgeltgruppe. Dies würde die Belegschaft tief spalten. Denn es ist ungerecht gegenüber den anderen Beschäftigten, die genauso ihren Beitrag zum Funktionieren des ÖPNV leisten." Das Angebot läge deutlich unter den Forderungen der Gewerkschaft - diese fordert, dass die Entgelte um drei Entgeltgruppen angehoben werden, "und zwar für alle".Die Verhandlungen werden voraussichtlich am 24.11. fortgesetzt. (ld) +++