IHK-Bestenehrung 2020

Oliver Fladerer als Einser-Absolvent geehrt - Tekfor als attraktiver Arbeitgeber

Oliver Fladerer (Mitte) wurde in einer kleinen Feierstunde geehrt. Die Auszeichnung nahm Horst Müller (links) vor. Rechts im Bild Julia Kossack, Leiterin des IHK-Servicezentrums.
Fotos: (6): Gudrun Schmidl

11.11.2020 / ROTENBURG/F. - Die nordhessischen und Marburger Ausbildungsbetriebe können mit Stolz und großer Zufriedenheit auf das Ergebnis der Winter- und Sommerprüfungen 2020 blicken: 156 Auszubildende aus 40 Berufen haben ihre Prüfungen mit der Note "sehr gut" bestanden. Insgesamt nahmen an der Prüfung 3.700 Auszubildende teil. Stellvertretend für alle Einser-Absolventen aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg nahm Oliver Fladerer, der seine Ausbildung als Industriemechaniker bei der Neumayer Tekfor Rotenburg GmbH absolviert hat, als Auszeichnung eine Urkunde und einen stilisierten Himmelsstürmer aus den Händen von Horst Müller, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Hersfeld-Rotenburg, entgegen.

Mit seinem Einser-Abschluss ist der 23-Jährige der Beste der Besten im Kreis. Oliver Fladerer will nun in seinem Ausbildungsbetrieb erst mal im Berufsleben ankommen. Er fühlt sich sehr wohl in dem mittelständigen, internationalen Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern vor Ort und betont, dass hier jede und jeder auf Augenhöhe wahrgenommen wird. Offene Kommunikation und Teamarbeit, Integrität und gegenseitiger Respekt gehören zur Firmenphilosophie. Aktuell werden am Standort Rotenburg an der Fulda 24 junge Menschen ausgebildet, davon sechs im kaufmännischen Bereich, berichtet Stefan Malm als stellvertretender Werksleiter. Bedauerlich für die Firma ist, dass jedes Jahr die Zahl der Bewerber geringer wird. 

An diesem Nachmittag stand Oliver Fladerer im Mittelpunkt. Er ist im Ludwigsauer Ortsteil Rohrbach aufgewachsen und dann im Familienverbund in den Nachbarort Tann ins Eigenheim gezogen. "Wir haben hier eine so schöne Gegend", betont der Einser-Absolvent, der die Ruhe und gute Luft in der Natur im heimischen großen Garten genießt, aber als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Rohrbach und als" Kirmesvater" bei den Kirmesburschen Rohrbach auch Verantwortung zeigt, Zeit investiert und Freundschaften pflegt. Er wird der Region treu bleiben, signalisiert er und gehört damit zu den jungen Menschen, die den ortsansässigen Firmen als gute, verlässliche Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

Reinhard Henning, hauptamtlicher Ausbildungsleiter, sieht sich selbst als Teil des Ganzen, hat seinen Schützling Oliver Fladerer motiviert und begleitet und saß auch im Prüfungsausschuss. "Ohne die ehrenamtlichen Prüfer und die Berufsschulen ist die hohe Qualität der dualen Berufsausbildung nicht möglich", machte Horst Müller deutlich. Er merkte an, dass die Unternehmen für ihre Mitarbeiter aus der Region was tun müssen. "Das hat auch mit Geld zu tun".

Der erfolgreich ausgebildete Industriemechaniker besuchte zunächst die Fuldatal-Grundschule im Ludwigsauer Ortsteil Friedlos, wechselte dann an die Gesamtschule Geistal in Bad Hersfeld und merkte sehr schnell, dass das angestrebte Abitur an den Beruflichen Schulen in Bebra nicht sein Weg ist. Er wechselte an die Fachoberschule Technik mit dem Schwerpunkt Maschinenbau. In der Klasse elf absolvierte er das Betriebspraktikum bei dem staatlich geprüften Techniker Udo Berle in Ronshausen-Machtlos, der sich in seinem Ein-Mann-Betrieb dem Sondermaschinenbau widmet. Ein Jahr lang hat Oliver Fladerer jeweils drei Tage pro Woche in der Werkstatt verbracht und viel gelernt. Die Ausbildung, die auf dreieinhalb Jahre angelegt ist, konnte Oliver Fladerer, der sich selbst als ehrgeizig bezeichnet, auf drei Jahre verkürzen. Jetzt arbeitet er eigenverantwortlich als ein "wichtiges Rad im Getriebe" an den Bauteilen, die der Automobilindustrie zugeliefert werden.

Der Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Hersfeld-Rotenburg betonte: "Die beruflichen Perspektiven nach einer dualen Ausbildung sind hervorragend. Leistungsstarke Azubis haben heute Top-Karriere- und –Entwicklungschancen. Praxisorientierte Fort- und Weiterbildungen und das Instrument der beruflichen Begabtenförderung nach der Berufsausbildung ermöglichen den Absolventen den Zugang zu einer exzellenten Fachkräfte- und Führungskarriere. Wir werden die attraktiven Chancen beruflicher Aus- und Weiterbildung noch stärker aufzeigen".


Mit der Entscheidung für die kleine Feierstunde anlässlich der Bestenehrung musste die IKH nun ein zweites Mal die traditionelle Großveranstaltung mit den ehemaligen Auszubildenden, ihren Familienangehörigen und betrieblichen Ausbildern den neuen Gegebenheiten anpassen. Jeder Spitzenabsolvent, der mit über 92 Punkten die Prüfung abgeschlossen hat, erhielt als Zeichen der Anerkennung der nordhessischen und Marburger Wirtschaft eine Urkunde und den Himmelsstürmer aus Acryl per Post. (pm/Gudrun Schmidl) +++

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