Langer Kampf ums Weiße Haus!

Joe Biden wird 46. Präsident der USA - Demokraten feiern, Trump spielt Golf

Joe Biden ist neuer US-Präsident.
Foto: picture alliance/AP/Invision

08.11.2020 / WASHINGTON - Joe Biden (77) ist neuer US-Präsident - und nach viertägiger Zitterpartie der Kampf ums Weiße Haus beendet. Biden wird damit 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Das meldete zuerst der US-Sender CNN am frühen Samstagabend. Der Demokrat kommt mit den Stimmen im Bundesstaat Pennsylvania auf die nötigen 270 Wahlmänner. Amtlich ist damit jetzt auch: die Amtszeit von Donald Trump (74) endet nach knapp vier Jahren.


Der sogenannte "President elect" (gewählter Präsident, diesen Titel trägt er bis zur offiziellen Amtseinführung) schreibt auf Twitter: "Amerika, ich bin geehrt, dass Sie mich ausgewählt haben, um dieses großartige Land zu führen." Sein Versprechen: "Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein - ob sie für mich gestimmt haben oder nicht." Bidens Mitstreiterin Kamala Harris (56) wird zudem die erste Vizepräsidentin in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Sie erklärt: "Wir haben es geschafft."


Trump: Stimmen auf "magische Weise" verschwunden

Während die Demokraten feiern, präsentiert sich Trump hingegen als schlechter Verlierer. Er will die Wahl nicht anerkennen und in einigen Bundesstaaten rechtlich gegen das Ergebnis vorgehen. Der Repubilkaner spricht sogar - ohne Beweise dafür zu haben - von "Wahlbetrug". Seine Stimmen seien "auf magische Weise verschwunden".

Nach der Schließung der Wahllokale in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (Deutsche Zeit) war das Ergebnis dieser für die USA und die Welt so wichtigen Richtungswahl lange offen. In den letzten Tagen hatte sich aber zunehmend abgezeichnet, dass Biden die Wahl gewinnen wird. Trump erklärte aber immer wieder über Twitter: "Ich habe die Wahl gewonnen". Er hatte sogar versucht, die Auszählung zu stoppen, weil es seiner Meinung nach zu Unregelmäßigkeiten in den Wahllokalen gekommen sei. Ein Ende dieser schwerwiegenden Behauptungen ist auch jetzt nicht zu erwarten. Das Trump-Lager will vor den Obersten Gerichtshof ziehen.

Joe Biden wird am 20. Januar 2021 ins Amt eingeführt


Am Samstag, als das Ergebnis der US-Wahl über die Medien bekanntgeben wurde, ging Donald Trump seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Er spielte Golf, in seinem eigenen Club in Sterling im Bundesstaat Virginia - gut 40 Minuten vom Weißen Haus entfernt. Auf Twitter vermeldete er in Großbuchstaben: "Ich habe diese Wahl gewonnen, mit großem Abstand!"

Mit der Zahl von 273 Wahlmännern kann Joe Biden nun in der Wahlversammlung im Dezember offiziell zum US-Präsidenten gewählt werden. Die Amtseinführung des 46. Präsidenten der USA folgt dann am Mittwoch, den 20. Januar 2021. Bis dahin wird Amtsinhaber Donald Trump sicher noch für einige Schlagzeilen sorgen und damit seiner Linie der vergangenen Jahre treu bleiben. (Kevin Kunze / Christian P. Stadtfeld) +++

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