Staumauer am Seepark wird geprüft

Spektakulärer Umzug: Karpfen, Hecht und Neunauge ziehen in Ausweichquartier

Der Seepark ist derzeit leer - die Staumauer muss überprüft werden
Fotos: Gerhard Manns / Hans-Hubertus Braune

08.11.2020 / KIRCHHEIM - Ein großer Autokran steht auf der Staumauer, das Wasser ist fast vollständig aus dem See abgelassen. Rund um den Seepark bei Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) beobachten einige Passanten die Szenerie. Der Hintergrund: In einem bestimmten zeitlichen Rhythmus muss die Staumauer und das Ufer des 8,56 Hektar großen Sees überprüft werden.


Für die Fische im Wasser bedeutet dies: Umzug in andere Teiche und Seen. Am Freitag wurden all die Hechte, Karpfen, Zander und weitere Fische zunächst mit Käschern eingefangen. Sogar Neunaugen waren dabei - ein Zeichen für die gute Wasserqualität im Seepark. Ein riesiger Kran hob die mit Wasser gefüllten Behälter vom Grund des Sees in spezielle Transporter. Zuvor wurden von Mitgliedern des Angelsportvereins und Nabu Süßwasser-Muscheln eingesammelt.

In den nächsten Tagen werden die rund 130 Meter lange Staumauer und das Ufer des 750 Meter langen Sees kontrolliert. Nach Abschluss der Arbeiten - und wenn alles in Ordnung ist - wird der See wieder aufgefüllt - und die Fische können wieder zurück.

Der Stausee zwischen den Kirchheimer Ortsteilen Reimboldshausen und Kemmerode im Ibratal wurde im Jahr 1974 gebaut, im Jahr 1977 brach der Damm nach einem Unwetter. Im Ibra- und Aulatal bis nach Niederaula kam es zu Überschwemmungen. Gebäude wurden zerstört, Kühe ertranken. Menschen kamen zum Glück nicht zu schaden. Es entstand damals Sachschaden in Höhe von rund 30 Millionen D-Mark.

Beliebtes Ausflugsziel im Ibratal


1979 wurde die Staumauer wieder aufgebaut. Heute ist der See ein beliebtes Ausflugsziel mit Wasserskianlage und Bademöglichkeiten. Ein Hotel, zahlreiche Ferienhäuser und ein Campingplatz bieten Touristen Übernachtungsmöglichkeiten. (Hans-Hubertus Braune) +++

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