In den Wäldern des Vogelsberges

Wildbestand muss verringert werden: Straßensperrungen wegen Treibjagden

Mit dem Laubabfall beginnt wieder die Zeit der großräumigen Treibjagden in den Wäldern des Vogelsberges.
Symbolbild: Pixabay

04.11.2020 / SCHOTTEN - Mit dem Laubabfall beginnt wieder die Zeit der großräumigen Treibjagden in den Wäldern des Vogelsberges. Ziel ist die Umsetzung des gesetzlichen Auftrags, den Wildbestand an den Lebensraum anzupassen und übermäßige Wildschäden sowie die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Diese Ziele sind für die Allgemeinheit so wichtig, dass die Jagdausübung auch unter den gerade verkündeten strengen Corona-Bedingungen zugelassen ist.



Wie in den letzten Jahren sind die Jagden zum Schutz der Bevölkerung und der eingesetzten Jagdhunde zum Teil mit Straßensperrungen und Umleiten des Verkehrs, mitunter auch nur mit Geschwindigkeitsbeschränkungen an den tangierten Straßen verbunden. "Auch im Umfeld der gesperrten Strecken sollten die Autofahrer besonders wachsam sein und die Geschwindigkeit in den Waldbereichen reduzieren", bittet der stellvertretende Schottener Forstamtsleiter, Uwe Prihoda. Die Verkehrsteilnehmer werden um Verständnis für die jeweils vier Stunden langen Straßensperrungen gebeten. "Nur so ist eine effektive Jagdausübung in Bereichen möglich, die sonst nur mit deutlichen Einschränkungen bejagt werden könnten."

Außerdem sei es in der Vergangenheit immer wieder zu gefährlichen Situationen und auch Unfällen durch über die Straße wechselndes Wild gekommen. Bei der Kollision mit einem 200 Kilogramm schweren Rothirsch seien massive Folgen unausweichlich. "Das wollen und können wir nicht riskieren", so Prihoda.

"Vor dem Hintergrund der immensen Waldschäden durch den Klimawandel bekommt die Reduzierung zu hoher Wildbestände eine neue Brisanz", erläutert er weiter. "Die Wiederbewaldung mit an die veränderten Bedingungen angepassten Baumarten können wir nur stemmen, wenn sich die Beeinträchtigungen durch Wildverbiss in engen Grenzen halten. Außerdem wollen wir natürlich einen möglichst hohen Beitrag zur Vermeidung von Schwarzwildschäden auf den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen leisten."

Waldbesucher bittet das Forstamt dringend, an den Jagdtagen die betroffenen Waldgebiete zu meiden, die Absperrungen an den Waldwegen zu beachten und Hunde an die Leine zu nehmen. Wer gesperrte Wege und Flächen betrete, setze sich nicht nur einer erhöhten Gefährdung aus, sondern riskiere auch ein Bußgeld. Die erste Jagd findet am 5. November im westlichen Oberwald statt.  (pm) +++

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