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Alsfelder Kamax-Werk muss schließen - Kompromiss der Verhandlungspartner

Die Verhandlungspartner konnten sich am Freitag einigen.
Archivfoto: Luisa Diegel

01.11.2020 / HOMBERG (OHM) - Zähe Entscheidungsfindung am Freitagnachmittag - in der vierten Verhandlungsrunde über die Zukunft der Kamax Holding aus dem osthessischen Vogelsbergkreis und der damit verbundenen geplanten Schließung des Alsfelder Werkes konnte dennoch eine Entscheidung getroffen werden. Es wurde ein Gesamtpaket zum Interessenausgleich, Sozialplan und Ergänzungstarif verabschiedet, dieses gilt für alle drei innerdeutschen Standorte des Automobilzulieferers.


Auf Seiten der Geschäftsführung begrüße man, dass mit den Gewerkschaftsvertretern, dem Gesamtbetriebsrat sowie den Arbeitnehmervertretungen eine einvernehmliche Lösung gefunden werden konnte. Die Verhandlungen und Gespräche seien äußerst schwierig gewesen und konnten in der letzten Verhandlungsrunde nur durch großes Entgegenkommen zu einem für alle Seiten akzeptablen Ergebnis geführt werden. Die Entscheidungen, das Alsfelder Werk zu schließen und den Ergänzungstarifvertrag zum 30.11.2020 aufzulösen seien nicht leichtgefallen. Mit dem beschlossenen Gesamtpaket wolle man soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern tragen, dies äußeres sich zum Beispiel durch eine Absicherung durch den Wechsel in eine Transfergesellschaft oder auch die mehrmonatige Verlängerung der Beschäftigung im Vergleich zum ersten Angebot.

Die wirtschaftliche Lage des Automobilzulieferers ist in den vergangenen Jahren ins Wanken gekommen. Sie wurde durch die Transformation in der Automobilindustrie, der steigenden Konkurrenzsituation und schlussendlich der Auswirkungen der Corona-Pandemie zunehmend schlechter. Aufgrund dieser Entwicklungen sah man sich zu den aktuellen Entscheidungen gezwungen. Ziel sei es nun die Wettbewerbsfähigkeit der verbleibenden Standorte in Homberg (Ohm) und Osterrode (Harz) wiederherzustellen und dem Unternehmen eine Zukunftsperspektive zu geben. (Michelle Kedmenec) +++

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