"Auf das Auto sind wir weiter angewiesen"

Vogelsberg prüft Fördertöpfe für Rad- und Fußwegelückenschluss im Kreis

Die Grüne-Kreistagsfraktion fordert nun, dass der Ausschuss prüfen solle, ob aus Fördertöpfen des Landes Hessen, des Bundes oder der EU, ein Projekt zum Lückenschluss für Rad- und Fußwegeverbindungen zwischen den Orten im Vogelsberg gefördert werden kann.
Symbolbild: O|N / Luisa Diegel

31.10.2020 / REGION VB - Im Zusammenhang mit dem Weiterbau der A49 und der Rodungen im Dannenröder Forst fordern Umweltaktivisten immer wieder eine Verkehrswende. Weg vom Auto, dafür den Verkehr auf Schienen und Fahrräder bringen. Die Grüne-Kreistagsfraktion fordert nun, dass der Ausschuss prüfen solle, ob aus Fördertöpfen des Landes Hessen, des Bundes oder der EU, ein Projekt zum Lückenschluss für Rad- und Fußwegeverbindungen zwischen den Orten im Vogelsberg gefördert werden kann.



Der Antrag findet Zustimmung bei der Koalition aus SPD und CDU. "Es ist gut, dass sich die Koalition mit dem Antrag beschäftigt hat. Ich hoffe, wir kommen voran und an Fördertöpfe", so Grünen-Vorsitzender Udo Ornik. 

Auch die Vogelsberger Linke-Fraktion brachte einen Antrag zum Radwegekonzept in den Kreistag: "Der Ausschuss möge für den Vogelsberg ein Radverkehrskonzept entwickeln und dauerhaft eine Arbeitsgruppe Radverkehr etablieren, in der neben Fachleuten aus der Verwaltung auch Experten aus entsprechenden Vereinen und Initiativen mitarbeiten", heißt es. Dietmar Schnell erläutert den Antrag: "Die Kreisspitze hängt an Autos und Autobahnen. Das wird der dringend notwendigen Verkehrswende nicht gerecht. Der Vogelsberg trottet den Entwicklungen hinterher. Deshalb brauchen wir schnellstens ein Konzept für den Gesamtkreis."

"Wir sind aufs Auto weiter angewiesen"

Stephan Paule, Vorsitzender der CDU-Fraktion, ist dafür, dass dort, wo es möglich ist, Radwegeverbindungen geschaffen werden. Doch das Auto als "Bösewicht" hinzustellen, sei in der Region wie im Vogelsberg der falsche Weg: "Das Auto ist eine Art der Mobilität, auf die wir im ländlichen Raum angewiesen sind - und diese werden hier nun verteufelt. Eine Verkehrswende, wo fast keine Autos mehr fahren, ist nicht vorstellbar. Bei den Linken hat man manchmal den Eindruck, dass sie andere gesellschaftspolitische Ziele dahinter verschleiern."

Die Koalition stimmte deshalb dem Antrag der Grünen auf eine Überprüfung von Fördertöpfen für ein Rad- und Fußwegeverbindungsprojekt zu, der Antrag der Linken-Fraktion wurde hingegen mehrheitlich abgelehnt. (ld) +++

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