Tagesbilanz
A 49: Rodungsarbeiten im Herrenwald - Camp geräumt und Platzverweise
Foto: Nina Bastian
16.10.2020 / HOMBERG (OHM) -
Die Rodungsarbeiten begannen heute in den frühen Morgenstunden mit einem großen Polizeiaufgebot. Viele Aktivisten wurden aus den Gefahrenbereichen herausgebracht und ihnen ein Platzverweis ausgesprochen. Erneut waren die mobilen Polizeisprecher als Anlaufpunkt für die Medienvertreter vor Ort, um diesen möglichst eine umfassende Berichterstattung zu ermöglichen. Parlamentarische Beobachter der Landtagsfraktion der SPD, Bündnis 90/Die Grünen sowie der Partei Die Linke waren ebenfalls heute mit am Geschehen und konnten sich direkt an den Absperrungen zu den Sicherheitsbereichen im Wald ein Bild machen und Gespräche mit Aktivisten führen.
Die heutigen Aktionen und Proteste verliefen größtenteils friedlich und gewaltfrei. Die Waldbesetzer brachten sich jedoch durch verschiedene Handlungen in große Gefahr. Etwa 40 Personen, die sich in den Bäumen aufhielten, wurden durch Spezialkräfte gerettet. Dabei waren mehrere Personen lediglich durch unsichere Seilkonstruktionen gesichert. Die Durchtrennung von sogenannten Traversen (Seilverbindungen) erfolgte unter größtmöglicher Sicherung und ohne, dass Menschen daran hingen. Die Polizei stellte mehrfach Kletterzubehör und Baumaterialien sicher. Zwei Personen, die einbetoniert und mit Stahlseilen befestigt waren, konnten befreit werden. Sie blieben unverletzt und wurden nach dem Aussprechen eines Platzverweises entlassen. Im zu rodenden Abschnitt, in einem Camp, hielten sich etwa 25 Personen auf dem Boden auf. Alle Personen wurden mit einem Platzverweis belegt und aus dem Sicherheitsbereich gebracht. Gegenstände, wie eine Trommel, wurden von den Personen offenbar zurückgelassen. Die Sachen gelangten später wieder zu den Eigentümern.
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