"Es ist eine Katastrophe"
Emotionaler Ladenschluss! Galeria Kaufhof schließt um 19:13 Uhr für immer
Fotos: Hendrik Urbin
16.10.2020 / FULDA -
Jetzt ist endgültig Schluss. Die schweren Rolltore von Galeria Kaufhof in Fulda wurden zum allerletzten Mal heruntergefahren. Es ist Donnerstagabend - exakt 19:13 Uhr. Das traditionsreiche Warenhaus, ehemals "Kerbersch Koarl", schließt nach über 60 Jahren für immer und damit geht eine Ära zu Ende. Tränen fließen, Mitarbeitern und Kunden blutet das Herz. Das ist ein trauriger und geschichtsträchtiger Abend in der Domstadt.
Hintergrund: Nach Insolvenz und Sanierungskonzept folgte ein Fahrplan, der den Konzern Galeria Karstadt Kaufhof retten soll. Das hieß aber auch, dass nicht rentable Filialen geschlossen werden. Bundesweit sind über 40 Häuser betroffen. 4.000 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Fast 130 Kaufhäuser und mehr als 16.000 Arbeitsplätze bleiben aber erhalten. In diesen Tagen schließen Standorte von Hamburg über Essen bis nach Fulda.
Eine Mitarbeiterin: "Es ist eine Katastrophe!"
In den letzten Wochen verwandelte sich der Kaufhof, der zentral am Universitätsplatz liegt, in ein Geisterhaus. Alles musste raus. Viel Ware war zum Schluss nicht mehr da und durch Galeria hallte eigentlich nur das markante Geräusch der Rolltreppen. Eigentlich sollte das Warenhaus am Samstag letztmalig öffnen. Dieser historische Termin wurde allerdings spontan auf Donnerstagabend vorverlegt. Filial-Chef Michel Meijboom sagte offiziell nichts, zeigte sich gegenüber OSTHESSEN|NEWS aber emotional, als er die Türen am Haupteingang geschlossen hat. "Es ist eine Katastrophe", so eine langjährige Mitarbeiterin am Abend gegenüber unserem Reporter. Insgesamt verlieren 64 Angestellte ihren Job.