Stornierungen auch in der Region

Beherbergungsverbot in der Kritik: "Wir müssen auf Hygienekonzepte vertrauen"

Das Beherbergungsverbot sorgt aktuell für viele Stornierungen.
Symbolbild: Pixabay

14.10.2020 / REGION - Immer mehr Regionen werden in Deutschland zu Risikogebieten. Die Infektionszahlen steigen wieder stetig. Diese Entwicklungen gehen auch an der Hotelbranche nicht spurlos vorbei. Seit Sommer gilt ein Beherbergungsverbot für Personen, die aus solchen Risikogebieten stammen, – auch in Osthessen werden deshalb immer mehr Hotelaufenthalte storniert.



Steffen Ackermann vom Deutschen Hotel und Gaststättenverband betreibt selbst ein Hotel in Fulda. Er ist sich unschlüssig über die aktuelle Situation: "Meine Meinung über das Beherbergungsverbot ist geteilt. Die wirtschaftliche Lage der Hotellerie ist schwierig; auf der anderen Seite steht die Gesundheit der Bevölkerung. Klar Stellung beziehen kann ich nicht." Von Kollegen wisse er, dass auch in Fulda einige Hotels aufgrund des Verbots vermehrt Stornierungen verbuchen müssen. Dennoch denkt Ackermann, dass Hotels sehr sichere Orte seien. "Es gibt streng ausgearbeitete Hygienekonzepte, an die sich gehalten werden muss. Zudem liegt die Infektionsrate in Hotels und Gastronomie nur bei rund 1,6 Prozent", so der Hotelier.

Für die Politik habe er großes Verständnis, so der Fuldaer: "Ich wünsche mir einfach, dass kommende Entscheidungen mit Augenmaß getroffen werden. Die Gesundheit der Bevölkerung steht ohne Frage an erster Stelle, aber auch die wirtschaftliche Situation unserer Branche darf nicht außer Acht gelassen werden. Ich verstehe beide Seiten: Politiker wollte ich aktuell nicht sein." Eine politische Entscheidung zum Beherbergungsverbot könnte schon am Mittwoch fallen. Dann tagen die Vertreter der Länder gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. (mi) +++

Fuldas DEHOGA-Chef Steffen Ackermann.
Archivfoto: O|N

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