Einbruch beim Kannibalen von Rotenburg?

"Meiwes-Fan-Artikel": Kühltruhe und Menschenkäfig auf Insta angeboten

Links: Die ominöse Person des Instagram-Posts posierend vor den angeblichen Meiwes-Devotionalien.
Screenshot: Instagram

07.10.2020 / ROTENBURG/F. - Wer hier den Nervenkitzel sucht, ist genau an der richtigen Adresse: Das frühere Wohnhaus des "Kannibalen von Rotenburg" Armin Meiwes im Stadtteil Wüstefeld hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Lost Place Hot-Spot entwickelt. Ein Hot-Spot, der Schaulustige oder sogenannte "Urbexer" anlockt. Vor einigen Tagen erreichte unsere Redaktion die Mail mit Screenshots eines schockierten Lesers. Seine Entdeckung: Ein bekennender "Kannibalen-Fan" posiert vor dem "Mobiliar" des verurteilten Mörders, teilt dies auf seinem Instagram-Account und bietet die offenbar gestohlenen Relikte aus dem Meiwes-Haus zum Verkauf an - auch auf seiner Homepage.   


Der ominöse Mann hatte es laut reißerischer Selbstauskunft dabei auf "exklusive" Gegenstände von Meiwes abgesehen, die auf seine makaberen Tätigkeiten verweisen: Der heute 58-jährige Rotenburger hatte per Internet einen jungen Mann gesucht, den er verspeisen wollte. Zur Verfügung stellte sich der damals 43-jährige Diplom-Ingenieur Bernd B. aus Berlin. Im Jahr 2006 wurde Meiwes schließlich zu einer lebenslangen Haft wegen Mordes und Störung der Totenruhe verurteilt. 

Die "Beute"

Dieser Ausnahmefall beschäftigt die Gemüter natürlich bis heute und hat offenbar auch diesen Mann auf Instagram inspiriert. Auf seinem Account teilt der aus dem Ausland stammende Mann seinen Usern die frohe Botschaft mit: "Dankeschön Armin! Meine Nacht- und Nebelaktion mit war ein großer Erfolg! Wir haben den Gefrierschrank, das Kreuz vom Schlachtraum, den Käfig, den Kühlschrank und eine große Menge weiterer Gegenstände gesichert." 

Ermittlungen laufen - clevere Vermarktungsstrategie?

O|N hat beim Polizeipräsidium Osthessen nachgefragt. Der geschockte "Entdecker" hatte den grausigen Sachverhalt bereits per Online-Anzeige bei der hessischen Polizei gemeldet. "Wir ermitteln nun wegen des Verdachts des Diebstahls und Hausfriedensbruches", erklärt Pressesprecher Patrick Bug. "Bei genauerer Betrachtung wird jedoch klar, dass der vermeintliche 'Menschenkäfig' für sein angebliches Alter von 20 Jahren viel zu neu aussieht und auch generell werden solche Gegenstände bei einer Straftat von der Polizei konfisziert." Zweifel sind jedenfalls angebracht. Was hinter der dubiosen Geschichte wirklich steckt, müssen nun die weiteren Ermittlungen zeigen. (leh) +++

Kühltruhe

Kühlschrank

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