"Bei Stau ist hier kein Durchkommen!"
Sonderlösung bei der Feuerwehr: Wache jetzt dauerhaft besetzt?
Fotos: Kevin Kunze
01.10.2020 / BAD HERSFELD -
Wer kommt, wenn es brennt? Die Feuerwehr. "Das ist doch auch deren Job!" - nein, das ist es eben nicht. Denn die rund 88 Kameraden der Kernstadtwehr der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hersfeld machen das freiwillig. Sie fahren bei einer Alarmierung zum Stützpunkt und dann weiter zum Einsatz - und das in ihrer Freizeit. Dabei stellen sie ihren Beruf, ihre Familie, ihre Hobbys hinten an. Doch jetzt wurden die Feuerwehrkräfte mit einem neuen Problem konfrontiert: "Aufgrund der vielen Baustellen und des hohen Verkehrsaufkommens in der Innenstadt, gibt es für unsere Kräfte fast kein Durchkommen mehr!" Wie sicher können sich die Hersfelder Bürger aktuell fühlen? Kann die Hilfsfrist im Notfall noch eingehalten werden?
Wache wird besetzt
Seit einer Woche wurde nun eine Sonderlösung eingeführt: "Sechs Kameraden besetzen das Feuerwehrhaus in der Wehneberger Straße, um die Hilfsfrist im Stadtgebiet zu gewährleisten und überörtlich Sonderfahrzeuge wie die Drehleiter zu besetzen." Dieser Dauerdienst findet jedoch nicht rund um die Uhr statt. "Die Wehrführung beobachtet den Verkehr rund um die Wache. Sollte dieser zu stark werden, werden aus dem Pool der Freiwilligen sechs Personen angerufen", erklärt Wehrführer Pierre Walter im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Er ist einer von drei städtischen Bediensteten für die Feuerwehrwerkstatt.Geräteprüfung und Fahrzeugpflege stehen in der Zeit der Bereitschaft dann auf dem Programm - "und falls ein Einsatz kommt, können wir das erste Fahrzeug besetzen und ausrücken". Er bemängelt die fehlende Rücksichtnahme im Straßenverkehr. "Natürlich erkennen die anderen Autofahrer nicht, dass wir uns gerade mit unseren Privatfahrzeugen auf dem Weg zur Feuerwehr befinden. Aber wenn jemand die Einfahrt zur Wache zuparkt, habe ich dafür kein Verständnis."