Gorleben fällt weg!

Die Suche nach dem Atommüll-Endlager: Kommt auch Hessen in Frage?

Gorleben: Ein Mitarbeiter der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung geht durch das atomare Zwischenlager.
Foto: picture alliance/Sina Schuldt/dpa

28.09.2020 / REGION - Das bisherige Atommüll-Endlager Gorleben kann in Zukunft nicht mehr genutzt werden. Jetzt steht die Frage im Raum: Wohin mit dem Atommüll? Welche Regionen nach geologischen Kriterien für ein Endlager nutzbar wären, wurde am Montag von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vorgestellt. Neue mögliche Standorte sollen unter anderem in Bayern oder Baden-Württemberg sein. Hessen kommt auf der Karte möglicher Lagerstätten zwar auch in Betracht, steht aber nicht im Fokus.



In Frage kommen Gebiete, mit Ton-, Salz- oder Granitgestein. Insgesamt nannte die BGE laut Medienberichten rund 90 Teilgebiete. Im nächsten Schritt sollen Faktoren wie etwa die Bevölkerungsdichte beachtet werden. In der dritten Phase baut die BGE Bergwerke an möglichen Standorten, um die Verhältnisse unter Tage zu erkunden. Nach Abschluss von Phase drei soll der Endlagerstandort feststehen – laut Gesetz der Ort mit der "bestmöglichen Sicherheit" für einen Zeitraum von einer Million Jahren.

Konkret geht es um rund 27.000 Kubikmeter mittel und hoch radioaktive Abfälle, die eingelagert werden sollen. Hauptsächlich besteht der Müll aus alten Brennelementen aus Forschungsreaktoren und Kernkraftwerken. Insgesamt gebe es elf Kriterien, die im Optimalfall alle erfüllt sein sollten. Einen Favoriten für einen Standort gebe es noch nicht.

Laut einem Bericht, der auf der Pressekonferenz vorgestellt wurde, ist in Deutschland ein Anteil von 54 Prozent der Landesfläche als Teilgebiet ausgewiesen. 90 Gebiete haben laut der BGE "günstige geologische Voraussetzungen" für ein mögliches Endlager. "Die Geologie ist von Nord bis Süd und Ost bis West so günstig, dass sich ein Standort wird ermitteln lassen", sagt der zweite Geschäftsführer der Bundesgesellschaft, Stefan Studt.

Bis 2031 soll die Liste weiter eingegrenzt werden. 2050 soll das Endlager dann den Betrieb aufnehmen. (Moritz Pappert) +++

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