"Hotspots der biologischen Vielfalt"
Erhalt und Pflege von Streuobstwiesen: Bionade erwirbt Naturschutzzertifikate
Foto: Anna-Lena Bieneck
19.09.2020 / BAD BOCKLET - Streuobstwiesen sind nicht nur "Hotspots der biologischen Vielfalt", sondern haben zudem eine große kulturelle Bedeutung. Für den Erhalt dieses kulturellen Erbes und der wertvollen Lebensräume wird auch im UNESCO Biosphärenreservat Rhön viel getan. Zum Beispiel im Bad Bockleter Ortsteil Großenbrach: In den kommenden fünf Jahren werden hier 66.800 Quadratmeter Streuobstwiese revitalisiert und gepflegt. Hierfür hat das Rhöner Unternehmen Bionade vom Verband Nationale Naturlandschaften Naturschutzzertifikate erworben, die nun offiziell überreicht wurden.
"Ein Apfelbaum ohne Pflege wird nicht alt. Ziel ist zum einen, mehrere Obstbaumschnitte durchzuführen, und zum anderen die Verbuschung in den Griff zu bekommen", erklärte Dieter Weisenburger, der zusammen mit dem Botanischen Arbeitskreis der BUND Naturschutz Kreisgruppe Bad Kissingen den Zustand der Streuobstwiesen vor Projektbeginn untersucht und daraus einen Maßnahmenplan entwickelt hat. Die Hälfte der Fläche ist in Privatbesitz verschiedener Eigentümer, die andere Hälfte gehört der BN-Kreisgruppe Bad Kissingen, die sich nun schon seit Anfang der 90er Jahre um die Streuobstwiese kümmert. Seit Jahren ist die Fläche ein Ort, an dem landkreisweit Schnittkurse stattfinden, erklärt der Vorsitzende Franz Zang.
Die Projektleiterin Dr. Katja Arzt freute sich, das symbolische Zertifikat – insgesamt hat Bionade 334.000 Zertifikate erworben – an Lucia Benchekroun, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Bionade GmbH, überreichen zu können. "Mit der Förderung der Biodiversität meinen wir es ernst", sagte Lucia Benchekroun. In den Erfrischungsgetränken des Unternehmens landen die Äpfel der Streuobstwiese zwar nicht. Vielmehr möchte Bionade die Fläche stark in die
Umweltbildung mit einbeziehen, die das Unternehmen betreibt. "Unser Ziel ist, dazu beizutragen, die Menschen an das wichtige Thema Artenvielfalt heranzuführen. Denn nur wer über die Bedeutung der Biodiversität Bescheid weiß, kann helfen, sie zu schützen."
In Großenbrach gibt es viele Menschen, die sich seit langem mit Herzblut dem Streuobst widmen", sagte Julia Rösch von der Bayerischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, die das Naturschutzzertifikate-Projekt von der Konzeption bis zur Umsetzung vor Ort begleitet hat. Das Projekt mache es dank der Investition von Bionade möglich, die Pflegemaßnahmen über längere Zeit sicherzustellen und die Wirksamkeit zu überprüfen. (pm) +++