DRK macht sich stark

Woche der Wiederbelebung: "Ersthelfer können Leben retten"

Woche der Wiederbelebung: Demonstration an der Übungspuppe.
Fotos: DRK Fulda

17.09.2020 / FULDA - Die medizinische Notfallversorgung ist in Deutschland auf höchstem Niveau – die Rettungskette beginnt allerdings häufig schon beim Ersthelfer. Einfache Maßnahmen können Leben retten – wenn sie denn bekannt sind. In der Woche der Wiederbelebung macht sich das DRK Fulda stark für Erste-Hilfe-Kurse, die Sicherheit im Notfall geben.



An der Übungspuppe demonstriert Joachim Schrimpf die Herzdruckmassage. Im Rhythmus des Bee-Gees-Klassikers "Stayin' Alive" wird gedrückt, 100 bis 120 Mal in der Minute. "Eigentlich ganz einfach. Viele haben aber seit dem Führerschein nichts mehr mit Erster Hilfe zu tun gehabt. Wir plädieren dafür, Erste-Hilfe-Maßnahmen alle zwei Jahre aufzufrischen. So bleibt man fit und sicher, außerdem kommen im Lauf der Jahre immer wieder Verbesserungen hinzu: Die Herzdruckmassage wurde erst Mitte der 1980er-Jahre Bestandteil von Erste-Hilfe-Kursen. Vorher wurde hauptsächlich auf die Mund-zu-Mund-Beatmung gesetzt."

Schrimpf ist Erste-Hilfe-Ausbilder, Sanitätsausbilder sowie Instruktor für Ausbilder beim DRK Fulda. Die "Woche der Wiederbelebung" wurde vom Deutschen Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council (GRC) ins Leben gerufen und soll auch die Reanimationsversorgung in Deutschland nachhaltig verbessern.

Was verbirgt sich hinter der "Überlebenskette"?

Um die Maßnahmen, die Leben retten können, einfacher im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern, wird die sogenannte "Überlebenskette" propagiert: "Als Erstes kommt das Rufen: Ich überprüfe die Symptome, finde grob heraus, was gemacht werden muss und rufe mit diesen Informationen beim Notruf an. Dann folgt das Drücken: Mehr als 50.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herzstillstand. Nur zehn Prozent der Betroffenen überleben. Deswegen ist die Herzdruckmassage so wichtig. Danach kommt die Defibrillation: Früher konnten Defibrillatoren nur von Spezialisten bedient werden, heute gibt es Laiendefibrillatoren. Die erkennen automatisch, ob ein Schock nötig und sinnvoll ist. Eine Fehlbedienung ist nicht möglich, die Geräte sind sehr sicher und erhöhen die Überlebenschancen dramatisch. In Fulda gibt es zum Beispiel am Bahnhof und im Bürgerbüro solche Geräte, auf die auch mit einem Schild hingewiesen wird, das auf grünem Grund ein Herz mit Blitz sowie ein Kreuz zeigt. Als letzter Schritt der Überlebenskette folgen die erweiterten Maßnahmen: Das ist im Normalfall zunächst der eintreffende Rettungsdienst."

Weil Laiendefibrillatoren in Deutschland bisher keine große Verbreitung gefunden haben, lässt sich die Kette auch verkürzen auf die Schlagworte "Prüfen – Rufen – Drücken". "Das steht für die drei Schritte, die im Ernstfall zu beachten sind. Ganz wichtig ist die Praxis: Im Erste-Hilfe-Kurs lernt man symptomorientiertes Handeln. Stabile Seitenlage, Herzdruckmassage und andere Maßnahmen können schnell die Lage verbessern. Betriebshelfer müssen ihr Wissen alle zwei Jahre auffrischen. Wir würden uns allerdings wünschen, dass auch Privatpersonen häufiger Erste-Hilfe-Kurse absolvieren. Viele machen das erst, wenn sie einen Fall in der Familie hatten, wo sie hilflos waren. Die Kursinhalte werden an einem Tag vermittelt – und Ersthelfer retten Leben, jeden Tag." Hier der Clip des DRK Fulda zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=kZHQijFJoHI&feature=youtu.be. (pm) +++

Die Überlebenskette: Rufen, Drücken, Defibrillation, erweiterte Maßnahmen.

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