Fotoausstellung "Noch mal leben"
Sich den Ängsten stellen: Tod und Sterben gehören einfach zum Leben dazu
Fotos: Maria Franco
18.09.2020 / FULDA -
25 Menschen, 25 persönliche Geschichten. Porträtiert vor und nach dem Tod - zu sehen ab Freitag im Fuldaer Vonderau Museum. Vorab gab es am Donnerstagnachmittag in der Kapelle eine Pressekonferenz, um einen ersten Einblick in die emotionale Fotoausstellung "Noch mal leben. Eine Ausstellung über den Tod" zu erhalten. Der zeitgenössische Fotograf Walter Schels und die Journalistin Beate Lakotta begleiteten unheilbar Kranke auf ihrem letzten Lebensweg - meistens im Hospiz.
Der Angst stellen
Es sei eine Fotografie in einem ganz anderen Licht. Schels hat über das Projekt nicht viel nachgedacht. "Ich habe schon viele Porträts erstellt, 20 Jahre lang konzentrierte ich mich unter anderem auf Geburten." Das Interessante dabei: Was wird aus den Menschen? "Es ist eine Schicksalsfrage. So ist es hier auch." Dennoch traten die beiden ihrem Vorhaben mit Respekt entgegen. "Es kommen dabei viele Fragen und Ängste auf", schildert die Journalistin ihre Erfahrungen. Schels ergänzt: "Man muss erstmal den Umgang mit dem Verstorbenen lernen, es ist eine ganz andere Nähe, die entsteht - aber es ist immer noch die gleiche Person."Bilder und Texte erzählen persönliche Geschichten
Schels und Lakotta blicken auf die Begegnungen positiv zurück. "Es ist erstaunlich, wie viel Beistand möglich ist. Ein Teil unserer eigenen Ängste konnte genommen werden." Jedes Leben sei interessant und bekomme Bedeutung. Ihr Fazit: Sterben kann friedlich, erlösend und beinah tröstlich sein.
Die Sonderausstellung wird am Freitagabend um 18:30 Uhr mit einer Vernissage eröffnet und kann bis zum 22. November besucht werden. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr. (Maria Franco) +++