Corona-Pandemie

Osthessische Ärzte mahnen: Grippeimpfung in diesem Jahr besonders wichtig!

Nur ein kleiner Pieks: Die Grippeimpfung ist für viele Patienten kostenlos. Falls Sie die Impfung doch selbst zahlen müssen, kommen Kosten in Höhe von 20 bis 35 Euro auf Sie zu
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

15.09.2020 / REGION - Noch gibt es keinen Impfstoff gegen COVID-19. Umso wichtiger sei die Impfung gegen Grippe, mahnen die Mitglieder des Corona-Krisenstabes am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach. Eine Meinung, die auch viele niedergelassene Ärzte in der Region teilen.

Eichhof Krankenhaus, Lauterbach

In ihrer Vorbildfunktion haben sich neben dem Vorstand, Chefärzte, Bereichsleitungen, Betriebsrat und Hygieneverantwortliche am Krankenhaus Eichhof im Rahmen ihrer Sitzung Anfang September bereits gegen Influenza impfen lassen.


"Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und appellieren an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Eichhof-Stiftung, vor allem aber auch an die Bevölkerung, sich im Herbst unbedingt gegen Grippe impfen zu lassen, um die Infektlast insgesamt in der Bevölkerung zu verringern", empfiehlt der Hygieneverantwortliche Arzt und Chefarzt Innere Medizin/Kardiologie Tobias Plücker. Da die Unterschiede zwischen Corona und einer herkömmlichen Grippe nicht auf den ersten Blick erkennbar seien, wäre es wichtig, diese über die Wintermonate begünstigte Erkrankung möglichst niedrig zu halten.  

Internist Andreas Alles, Bad Hersfeld

Auch Andreas Alles, der sich selbst jede Saison impfen lässt, hält die Spritze gegen Influenza für besonders wichtig. "Gerade in diesem Jahr müssen wir versuchen, die Grippewelle möglichst abzudämpfen." Auch er betont, dass die einzige Unterscheidung zwischen Influenza und Covid-19 mittels PCR-Test möglich sei.

"Die Impfung wird allen Menschen empfohlen, die älter als 60 Jahre oder chronisch krank sind. Hierzu gehören beispielsweise Diabetiker, Menschen mit chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen, Menschen mit Bluthochdruck und solche, die eine Therapie erhalten, die die körpereigene Abwehr schwächt. Auch Schwangeren und kleinen Kindern wird die Impfung gegen Influenza empfohlen", erklärt der Mediziner weiter.

Bereits in den letzten Jahren habe er besonders Personengruppen, die viel Kontakt mit anderen Menschen hätten, die Influenza-Impfung empfohlen. Als Beispiele nannte er Lehrer, Polizeibeamte oder Verkäufer. "In dieser Saison werde ich zusätzlich gezielt Schülerinnen und Schüler ansprechen."

Dr. med. Svenja Beres, Fachärztin für Allgemeinmedizin im MVZ, Fulda

"Die Grippeimpfung ist eine sehr wichtige Impfung für klar definierte Patienten- und Personengruppen, zudem spielt das berufliche Risiko in den Impfempfehlungen eine Rolle: Menschen, die in medizinischen Berufen arbeiten und Personen, die in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr tätig sind, sollten ebenfalls geimpft werden." Andere, meint die Ärztin, müssten nicht geimpft werden.

Dass der Impfstoff aufgrund steigender Nachfrage knapp werden könnte, glaubt Dr. Beres nicht. "Den niedergelassenen Ärzten wurde bereits im Frühjahr bei der Bestellung der Influenza- Impfstoffe von der kassenärztlichen Vereinigung geraten, 30 Prozent mehr Impfstoff vorzuhalten, um den Risikogruppen gerecht werden zu können." (mr) +++

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