Von Grenzerfahrungen und Digitalisierung
Städtepartner tauschen sich aus: Wo Freundschaft gepflegt wird
Fotos: Stadt Geisa
13.09.2020 / GEISA / HÜNFELD -
"Das Wichtigste an einer Freundschaft ist, sie zu pflegen", sind sich Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok und Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel einig. Und so ist es in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Partnerschaftsbeziehungen zwischen den beiden Städten geworden, sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch zu treffen. In diesem Jahr war Geisa Gastgeber des Treffens.
Einblicke in die Stadtgeschichte
Um das Thema Geisaer Stadtgeschichte ging es beim Vortrag von Matthias Bott, der über die Höhen und Tiefen der erlebnisreichen Stadtgeschichte berichtete und Einblicke in die Entwicklung des sogenannten "Geisaer Amtes" gab. Von der Herkunft der bedeutenden keltischen Schnabelkanne aus der "Borscher Aue", von spannenden Geschichten um den aus Geisa stammenden Universalgelehrten Athanasius Kircher, bis hin zu Pestzeit und Grenzerfahrungen konnten die Gäste aus Hünfeld sich ein Bild von der wechselhaften Geschichte des Geisaer Landes machen. Humorvoll erfuhren sie, dass der Name Geisa nichts mit dem Wappentier der "Geis" zu tun hat, sondern von dem Gewässer, das durch den Ort läuft stammt. Dessen alte Form "Geisaha" bedeutet im Übrigen so viel wie "wildes Wasser".Medizinische Versorgung im Fokus
Im Anschluss lud Manuela Henkel zu einem Empfang in den Roten Saal des Schlosses ein. Dort berichteten beide Bürgermeister über aktuelle Stadtthemen. Dabei stellte man fest, dass unter anderem die medizinische Versorgung, der Waldumbau oder die Digitalisierung der Verwaltung in beiden Städten aktuell wichtige Themen sind. Im Übrigen wurde die Städtepartnerschaft bereits Mitte der 80er Jahre von Seiten der Stadt Hünfeld angestrebt. Ein entsprechender Antrag beim Ministerium für Inneres der DDR wurde aber damals abgelehnt.Kurz nach der Grenzöffnung nahm man wieder Kontakt auf und war sich schnell einig, eine Partnerschaft einzugehen und dies mit einem Vertrag zu besiegeln. "Die Stadt Hünfeld hat uns damals sehr unterstützt", so Bürgermeisterin Manuela Henkel. So hatte man unter anderem auch Hilfe bei der Umstrukturierung der Stadtverwaltung in Geisa erhalten. Intensive Beziehungen wurden auch von Seiten der beiden Rhönklubzweigvereine, der Feuerwehren und Gewerbevereine nach der Grenzöffnung gepflegt. Dass die Partnerschaft auch weiterhin mit regelmäßigen Treffen zum Austausch belebt wird, darüber waren sich alle Beteiligten im Nachgang einig. (pm) +++