Schussbefehl an der Corona-Front?
SWR behauptet: "Auf Quarantäne-Verweigerer darf geschossen werden"
Symbolbild: Pixabay
12.09.2020 / REGION -
Schussbefehl an der Corona-Front? In den sozialen Medien kursiert aktuell ein Screenshot der Sendung "Marktcheck" des SWR-Fernsehens. Inhalt: Auf Corona- Flüchtige, die gegen die Quarantäne-Auflagen verstoßen, dürfe von Seiten der Polizei ruhig auch geschossen werden. Eine grobe Fehlinformation, die nun die Bevölkerung verunsichert.
"Fragen, Regeln und Verbote"steht über dem Artikel, der sich unter anderem damit befasst, ob man bei Quarantäne Pizza bestellen darf. Zuerst klingen die Erläuterungen, die eine Autorin des Südwestrundfunks zum Besten gibt, noch harmlos. Was passiert mit meinem Haustier, wenn ich nicht mehr raus darf oder kann ich den Müll noch vor die Tür bringen, wenn ich mit dem Virus infiziert bin, sind Fragen, auf die näher eingegangen werden. Nicht alle Antworten sind korrekt, richtig heikel wird es allerdings erst kurz vor Ende des Artikels:
"Darf der Staat auch gegen meinen Willen Quarantäne verordnen?"
"Ja", meint die Autorin und erklärt richtig: "Dies kann sogar gegen den Willen des Patienten erfolgen, denn in einer solchen Situation überwiegt der Schutz der Allgemeinheit gegenüber der persönlichen Freiheit des Einzelnen." Was sie allerdings mit "um eine Flucht des Erkrankten zu verhindern, dürfen ihm sogar dafür geeignete Gegenstände abgenommen werden", meint, bleibt hingegen unklar.Der Passus, der aktuell die Runde in den sozialen Medien macht, ist allerdings folgender:
"Was passiert, wenn ein Infizierter das Haus verlässt?
Falschmeldung oder Wahrheit?
Schusswaffengebrauch -ja oder nein?
Die Berechtigung zum Schusswaffengebrauch, so Schaich, setze eine gegenwärtige Gefahr für Leib oder Leben, mindestens die Gefahr einer schwerwiegenden Körperverletzung, voraus. Aus Sicht der hessischen Polizei, sagt er, sei kein Sachverhalt vorstellbar, in dem ein Schusswaffengebrauch als "letzte Möglichkeit" gegen einen Quarantäneverweigerer denkbar und vor allen Dingen verhältnismäßig wäre. (mr) +++Screenshot: SWR