Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: "Friedenskreuz 2020"
Foto: Hendrik Urbin
09.09.2020 / REGION -
"Unfrieden zeichnet das Gesicht der Welt. Menschen stehen einander unversöhnlich gegenüber, Hass und Gewalt zerreißen Familien und Gesellschaften. Krieg treibt Menschen in die Flucht, macht jedes normale Leben unmöglich, schlägt Wunden, die noch nach Generationen spürbar sein werden. Ausbeutung und Korruption verhindern, dass Menschen in Frieden und Sicherheit leben können. Überall auf der Welt finden sich Menschen mit dieser Realität nicht ab. Sie erheben ihre Stimme für Recht und Gerechtigkeit, sie suchen Wege des Friedens und folgen ihnen behutsam und beharrlich. Der Eichstätter Bildhauer Raphael Graf hat das "Friedenskreuz 2020" gestaltet.
Es ist das Symbol für das gemeinsame Jahresthema Frieden der kirchlichen Hilfsorganisationen der 27 deutschen Diözesen. Das Kreuz des Eichstätter Künstlers Raphael Graf zeigt einen Ölbaum, der aus zwei sich überkreuzenden Zweigen besteht. Er schreibt dazu: "Der obere zentrale Teil der Installation ist von einer stilisierten käfigartigen Weltkugel umgeben. Der Ölbaum, der die Erde trägt, durch sie hindurch wächst, ist Symbol der Hoffnung und des Friedens. Auf der Weltkugel sind filigran und verletzlich die Kontinente angebracht. Astronauten berichten immer wieder wie zart und verletzlich die Erde aus dem Weltraum betrachtet erscheint. Das Material, aus dem der Ölbaum erstellt ist, Papier und Draht, ist dasselbe aus dem auch die Kontinente erstellt sind, dennoch wirkt der Baum stark und tragend. Der Gedanke des Friedens hält und trägt die ganze Welt. Das Organische, das Wachstum, hier der Frieden, überwindet Widerstände, sowie ein Löwenzahn harten Asphalt durchbrechen kann. Teilweise sind die Früchte des Friedens, das Grün und die goldene Frucht des Ölbaumes, durch die Kontinente überdeckt.
Frieden und Gerechtigkeit ist für viele Menschen auf der Erde nicht erreichbar. Graf sagt: "Unsere Hoffnung ist, dass die Enden der Zweige diesen Käfig von Gewalt und Unterdrückung durchbrechen. Die wachsende Hoffnung ist auf allen Seiten voll sichtbar und bleibt Sieger. Die goldenen Früchte sind erreichbar für die Menschen". "Friede auf Erden den Menschen guten Willens" (Lk. 2,14) – Dieser Satz aus der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums ist so bekannt, dass er fast schon als Kulturgut bezeichnet werden kann.