Verlegung der Akutmedizin
Klinikum-Geschäftsführer und Landrat stellten sich der Stadtpolitik
Fotos: Kevin Kunze
09.09.2020 / ROTENBURG/F. -
Die beiden Geschäftsführer Rolf Weigel und Dr. Tobias Hermann des Klinkums Hersfeld-Rotenburg stellten sich heute den Fragen des Rotenburger Haupt- und Finanzausschuss. Dabei ging es um die Zukunft des Herz-Kreislauf-Zentrums in der Fuldastadt. Nachdem am Montag die Gesellschafterversammlung die Verlegung der Akutmedizin nach Bad Hersfeld empfohlen hatte, kam es zu einer kontroversen und hitzigen Debatte. Zuvor gab es druch Rotenburg eine über drei Kilometer lange Menschenkette, als Protestaktion. Auch Landrat Dr. Michael Koch und die Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz stellten sich den Fragen der Ausschussmitglieder.
Zunächst erklärte sich Rolf Weigel den anwesenden Stadtpolitikern und vielen neugierigen Zuhörern. Dabei stellte er zunächst die defizitäre Situation der Klinik-Standorte in Bad Hersfeld und Rotenburg heraus: "Durch das große Defizit, gerade im letzten Jahr, wo der Landkreis uns im großen Rahmen finanziell unter die Arme griff, musste die Sparkasse, als verantwortliche Bank und Partner, ein Gutachten in Auftrag geben. Dieses Gutachten ist am 21. August an die Geschäftsführung des Klinikums gegangen." Dabei wurden 17 Maßnahmen von Curacon, dem unabhängigen Gutachter, vorgeschlagen, die das Klinikum Hersfeld-Rotenburg umsetzen muss, um eine weitere defizitäre Zukunft zu vermeiden.
Keine Selbstverständlichkeit
"HKZ muss erhalten bleiben"
Sowohl die SPD-Fraktion, stellvertretend mit Sebastian Münscher, wie auch die CDU-Fraktion mit Carsten Zabel und Jonas Rudolph kritisierten die fehlende Transparenz des Vorgehens. Zudem wünschen sie sich mehr in dieses Thema eingebunden zu werden und alternative Konzepte zu erarbeiten. Über die Parteigrenzen hinaus ist eines klar: Die Rotenburger wollen den Erhalt des Herz-Kreislauf-Zentrums.Alle beteiligten Personen wollen nicht das Herz-Kreislauf-Zentrum schließen, in welchem Ausmaß die Fachklinik in Zukunft aussehen kann, unterscheidet allerdings die Stadtpolitik vom Landkreis und der Geschäftsführung des Klinikums. Eine Musterlösung besitzt keine der beiden Seiten - ein Konsens zwischen beiden Seiten sollte gefunden werden, um den Gesundheitsstandort Hersfeld-Rotenburg auch in Zukunft zu sichern. (Kevin Kunze)+++