Hessentagsprojekt verwirklicht

Wandeln auf der Fuldaschleife: Lutherweg bekommt barrierefreien Nachbarn

Werner Auth (li.) von der "Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda" unterzieht der Fuldaschleife im Beisein von Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling (re.) einen Test.
Fotos: Stefanie Harth

09.09.2020 / BAD HERSFELD - Pilgern hilft, die eigenen Grenzen zu überschreiten: Der Lutherweg 1521, der von der Wartburg bis nach Worms reicht, will Orte und Stätten miteinander verbinden und die Erinnerungen an den beschwerlichen Weg des Reformators Martin Luther erlebbar machen. Circa 360 Kilometer müssen die Wanderer überwinden. In Bad Hersfeld hat der Pilgerweg jetzt einen barrierefreien Nachbarn bekommen.



800 Meter misst die sogenannte Fuldaschleife, die direkt an den Lutherweg angebunden ist und rund um den Fuldasee führt. "Der Weg ist mit taktilen Streifen auf dem Boden für sehbehinderte Besucher sowie mit einer Informationstafel mit Braille-Schrift und verschiedenen interaktiven Geräten, wie das Hörohr oder die Klingschalenscheibe, ausgestattet worden", sagt Bürgermeister Thomas Fehling bei der offiziellen Eröffnung der barrierefreien Strecke. "Dieses Hessentagsprojekt ist in enger Abstimmung mit dem hiesigen Behindertenbeirat umgesetzt worden."

Wo Inklusion gelebt wird

Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 60.000 Euro; 50 Prozent davon trägt das Land Hessen. Der Rathauschef spricht von einer "sehr guten Investition". "Hier wird Inklusion gelebt."

Werner Auth von der "Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda" hat sich vor Ort einen Eindruck von der Fuldaschleife verschafft. "Ich finde den Weg gelungen und bin begeistert, dass die Stadt Bad Hersfeld betroffene Menschen mit ins Boot geholt hat." Im Gepäck hat Werner Auth, der an einer seltenen Augenkrankheit leidet, Simulationsbrillen, "damit jeder mal am eigenen Leib erfahren kann, was es bedeutet, blind oder sehbehindert zu sein". (sh) +++

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