"Zäune bringen nichts!"
Kreisbauernverbände fordern: Stölzinger Wölfin abschießen
Fotos: O|N
08.09.2020 / NENTERSHAUSEN -
Weidetierhalte in ganz Hessen sind besorgt um ihre Tiere. Die Stölzinger Wölfin riss in den letzten Wochen und Monaten bislang 22 Nutztiere in Hersfeld-Rotenburg, dem Werra-Meißner-Kreis und dem Schwalm-Eder-Kreis. Hessenweit konnte der Wolf bereits 38-mal nachgewiesen werden, in Deutschland steigt die Ausbreitung um jährlich mehr als 30 Prozent. Welche Konsequenzen hat das für die heimische Weidetierhaltung? Gibt es ausreichenden Schutz für die Weidetiere? Die Kreisbauernverbände Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg trafen sich am Sonntag, um zusammen mit betroffenen Landwirten, Wolfsexperten und Landtags- und Bundestagsabgeordneten darüber zu sprechen.
Weidetierhaltung und Tierwohl
Die Weidetierhaltung sei die artgerechteste und schönste Art der Nutztierhaltung. Sie bietet Bewegungsfreiheit an frischer Luft, größtenteils von den Tieren selbst ausgesuchtes Futter und Lebensqualität im Maximum. Deshalb dürfe die tierwohlgerechte, ökologische Weidetierhaltung durch den Wolf nicht in ihrer Existenz bedroht werden. "Zäune - egal welcher Bauart und Höhe - bieten keinen dauerhaften Schutz gegen Wölfe. Je mehr diese dichten Zäune aber in der Landschaft als Wolfsschutz stehen, desto mehr Wildtiere verfangen sich in ihnen und kommen dabei zu Tode. Ebenfalls werden mehr wilde, vielfältige Lebensräume durch Wolfszäune zerschnitten", bemängeln die Landwirte.