OSTHESSEN|NEWS-Sommerinterview (2)

Michael Roth spricht Klartext: "Der Kali-Bergbau ist das Rückgrat der Region"

Der Staatsminister für Europa Michael Roth (rechts) im großen O|N-Sommerinterview.
Fotos: Hans-Hubertus Braune

02.09.2020 / BREITENBACH/H. - Am Rande seiner Fahrrad-Wahlkreistour traf OSTHESSEN|NEWS den Staatsminister für Europa, Michael Roth (SPD), auf der Burg Herzberg (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) zum exklusiven Sommerinterview. Dabei richtet sich der Blick des Politikers auf die wirtschaftliche Zukunft des größten Arbeitgebers im Landkreis und die Gesundheitsversorgung in der Region. 



"Gesundheit ist kein Wirtschaftsfaktor: Die Gesundheitsversorgung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Region. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass wir Kliniken in kommunaler Trägerschaft behalten. Das hat auch der Bund realisiert und einige wichtige Entlastungen getroffen", erklärt das Kabinettsmitglied. Zudem stellte er klar heraus, dass er den Klinikstandort in Rotenburg an der Fulda unbedingt erhalten möchte.

"Des Weiteren darf es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, da die Personalkosten nicht das Hauptproblem von kommunalen Krankenhäusern sind. Bei diesem wichtigen Thema steht das Land Hessen in der Verantwortung, da sie für die Investitionen in die Krankenhäuser verantwortlich sind", so Roth weiter. 

Region hat von Kali-Industrie enorm profitiert

Der langjährige Bundestagsabgeordnete kommt aus Heringen, eine Stadt, die vom Kali-Bergbau Jahrzehnte profitiert hat. Doch nicht nur die kleine Stadt am Rande des Landkreises ist vom Kali-Abbau abhängig. Viele tausend Arbeitsplätze in der Region sind von K+S angewiesen. Deshalb bezieht der 50-Jährige im O|N-Gespräch klar Stellung für die Fortführung des Salzabbaus: "Es ist unser wirtschaftliches Rückgrat in der Region. Die Bedeutung des Unternehmens geht über die Kommunen Philippsthal und Heringen hinaus - und viele andere Branchen profitieren vom Unternehmen", erklärt Roth.

Dennoch stellt er klar heraus, dass das Unternehmen die ökologischen Bestimmungen einhalte und unter anderem die Salzeinleitung in die Werra seit 2007 stetig reduziert habe. "Die Sorge im Kali-Revier ist bei den Menschen groß, deshalb muss der Kali-Abbau weiter gehen. Dafür müssen das Unternehmen, die Gewerkschaften und auch die Umweltorganisationen im Gespräch bleiben, um den Abbau auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten garantieren zu können", erklärt der Staatsminister abschließend. (Kevin Kunze) +++

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